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A·lounge „Atreus meets Hamburg“ am 29.08.2019

Champions denken und leben HR neu – und zwar digital und kulturell!

275 Milliarden für Deutschland: Warum Unternehmenskultur und Mitarbeiterbegeisterung keine soften Themen sind

Warum HR im digitalen Wandel alle angeht, haben wir auf einer exklusiven Abendveranstaltung am 29. August 2019 mit Entscheidern aller Branchen und Funktionen diskutiert. Besonders fasziniert hat uns die digitale Vor- und Querdenkerin Wiebke Köhler. Sie hat in ihrer Keynote auf den Punkt gebracht, weshalb nur Unternehmen mit einem ganz neuen HR-Verständnis künftig im internationalen Wettbewerb bestehen können. Die wichtigsten Erkenntnisse des Abends in aller Kürze:

Das vermeintlich „softe“ Thema Mitarbeiterbegeisterung hat für Deutschland einen messbaren Nutzen von rund 275 Mrd. Euro.

HR gilt vielen immer noch als weiches Thema. In Zeiten knapper Fachkräfte ein Fehler, wie Unternehmensberaterin Wiebke Köhler zu berichten weiß. Gemeinsam mit der Hochschule Darmstadt hat sie ein Konzept entwickelt, um den finanziellen Nutzen einer von den Mitarbeitern als gut empfundenen Unternehmenskultur zu messen. Für Deutschland ergibt sich hier ein Wert von sage und schreibe 275 Mrd. Euro. „Das bedeutet das Ende der Glaubenskriege um das Thema Mitarbeiterbegeisterung“, sagt Köhler: Immerhin sei damit nun ökonomisch nachweisbar, dass es sich dabei um eine erfolgsentscheidende Zielgröße handelt. Angesichts der zunehmenden Schwierigkeiten, beispielsweise gute Fachkräfte mit digitalen Kompetenzen für sich zu gewinnen, dürfte das auch die Entscheider auf C-Level nicht kalt lassen: Gerade für Vertreter der Generationen Y und Z sind internationale Unternehmen mit einer begeisternden Kultur zunehmend attraktiver als die ehemaligen deutschen Platzhirsche. Sie gehen dann eben zu Google oder Amazon.

Wiebke Köhler
Unternehmerin
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„Das Ende der Glaubenskriege um das Thema Mitarbeiterbegeisterung ist gekommen.“

Wiebke Köhler
Unternehmerin
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Authentische Führung ist ausschlaggebend für die Begeisterung der Mitarbeiter.

Für die wissenschaftliche Studie haben Köhler und die Hochschule Darmstadt 22 Faktoren identifiziert, die bei Mitarbeitenden Begeisterung für das Unternehmen bzw. die Arbeit auslöst. Die wichtigsten Erkenntnisse: Eine erfüllende Aufgabe ist mit Abstand am wichtigsten. Gleich auf dem zweiten Platz folgt mit 71% allerdings „authentische Führung“, also das glaubwürdige und transparente Vorleben der Unternehmenswerte. Viele Mitarbeitende nehmen ihre Führungskräfte allerdings nicht als authentisch wahr, zwischen erklärtem Anspruch und gelebter Realität klafft eine große Lücke. Atreus Partner Uwe Gehrmann kann das nur bestätigen: „Das Werte- und Kultursystem muss nicht in den Fluren hängen, sondern in erster Linie authentisch vorgelebt werden.“ Auch bei Aspekten wie einer faszinierenden Vision, einer klaren Strategie oder der Möglichkeit zur Selbstverwirklichung besteht laut der Studie dringender Handlungsbedarf.

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Unternehmenskultur ist ein Marathon, kein 100-Meter-Lauf.

Wie aber gelingt authentische Führung und wie schaffen Unternehmen den nötigen Kulturwandel? Die Antwort ist nicht einfach, wie Köhler sagt. Beispiel Unternehmensstrategie: „Oft wird viel Wert darauf gelegt, eine Strategie zu entwickeln – aber umso weniger darauf, sie dann auch tatsächlich zum Leben zu erwecken.“ Unternehmen müssen daran arbeiten, mit und für ihre Mitarbeiter einen attraktiven „reason why“ herauszuarbeiten: Warum bin ich stolz, bei diesem Unternehmen arbeiten zu dürfen? Auf dem Weg zu einem modernen Wertekanon geht es laut Köhler unter anderem darum, auf allen Ebenen den Teamgedanken über die eigenen Egoismen zu stellen, sich konsequent an der Zufriedenheit der Kunden und Mitarbeiter zu orientieren sowie Silo- und Hierarchiedenken über Bord zu werfen. Köhlers Tipp für alle Unternehmen, die in der VUCA-Welt vor diesen Herausforderungen stehen: „Mit kleinen Schritten anfangen und nicht gleich den ganz großen Wurf versuchen wollen.“

Doch in einem unterscheiden sich beide:

  • Berater gestalten ergebnisoffene Prozesse. Wie sieht das Problem aus, wie kann man es prinzipiell lösen?
  • Der Interim Manager löst das Problem! Das ist das von vornherein feststehende Ziel seines Einsatzes.
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Beispiel:

Der Restrukturierungsberater prüft die Überlebensfähigkeit eines Unternehmens, erstellt ein Fortführungsgutachten. Hat der Unternehmer im Wettbewerb eine Chance? Welche Maßnahmen könnte er treffen? Ist die Fortführung realistisch, setzt der Interim Manager den Maßnahmenkatalog in die Tat um. Weil er die Erfahrung in vergleichbaren Situationen hat, weiß er – im Gegensatz zum bisherigen Management – was zu tun ist.

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Interim Manager und Berater werden immer dann beauftragt, wenn es gilt, schnell, kompetent und bedarfsgerecht externes Know-how ins Unternehmen zu holen. Auch bei Managern auf Zeit geht es selten um rein mengenmäßige Verstärkung der Führungskapazität im Unternehmen. Vielmehr sollen sich bewusst Manager mit überlegener Erfahrung einem Problem widmen, das für sie nicht neu ist, sondern für dessen Lösung sie reichhaltige Expertise mitbringen.