A·network 4 - Agilität

Ideen aus Amerika Als Uli Hoeneß 1979 als Manager bei den Bayern anfing – eine Knieverletzung zwang den Weltklasse-Stürmer bereits mit 27 zum vorzeitigen Karriere-Ende –, fand er sich an einem komplett leeren Schreibtisch wieder: „An meinem ersten Arbeitstag bin ich in Anzug und Krawatte ins Büro gekommen, Notizbuch unterm Arm, bin ins Büro marschiert, da lag kein Blatt Papier, gar nichts“, erinnert sich der Exnationalspieler. „Dann habe ich ein bisschen telefoniert und versucht ein Freundschaftsspiel auszumachen. Das ist nicht gelungen. Und dann bin ich nach drei Stunden wieder heimgegangen.“ Machten die Bayern in der Frühzeit des Profifußballs einen Umsatz von gerade mal sechs Millionen Euro, wovon 85 Prozent aus den Ticketerlösen stammten, legte Hoeneß den Hebel um. Der Mann aus Ulm hatte schon als Spieler eine gute Nase fürs Geschäft: Nach dem WM-Titelgewinn 1974 brachte er für Aldi ein WMBuch heraus. Jedem Band lagen Autogramme von Hoeneß und Paul Breitner bei. Das Werk verkaufte sich in wenigen Monaten 300 000-mal. Ideen für die Bayern-Vermarktung holte sich Hoeneß jenseits des Atlantiks. In den US-Profiligen schaute er sich vieles ab, etwa beim Football-Team der 49ers in San Francisco. Hoeneß studierte die Medienlandschaft, schaute bei Fernsehsendern hinter die Kulissen. […] Unabhängig von Agenturen Auf komplette Eigenvermarktung nach Vorbild der Münchner setzen aktuell nur fünf der 18 Erstligisten. Die Mehrzahl der Bundesligavereine beauftragt Vermarktungsagenturen wie Infront, Sportfive, IMG oder Ufa Sports. Borussia Dortmund etwa wird vom Trikot bis zum Ticketing vom Vermarkter Sportfive verkauft. Beim 1. FC Köln besorgt das IMG. Die Agenturen kaufen den Vereinen Rechte komplett ab, treten also in VorQuelle: WirtschaftsWoche macht hat, was er heute ist, zieht sich als Präsident aus dem Tagesgeschäft zurück. Für ihn werden Christian Nerlinger als Sportdirektor und Andreas Jung als Marketingvorstand eingewechselt – klappt das? Oder verliert Deutschlands Nummer eins angesichts reicher Konkurrenten aus Chelsea, Manchester oder Madrid international an Boden? © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten Das Magazin für Interim Management Ausgabe 4 | September 2010 zurück vor drucken ·feedback Impressum Titel ·content ·oktoberfest ·success story 2 ·case study ·topic ·publication ·editorial ·news ·network ·learning ·interview ·success story 1

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