Werden auch die Innovationen stärker aus den USA kommen? Aussagen von SAP-Mitgründer und Aufsichtsratschef Hasso Plattner auf der Hauptversammlung klangen jedenfalls so.« Hasso hat schon seit vielen Jahren eine sehr enge Beziehung zu den USA. Dort hat er seinen zweiten Wohnsitz. Dort hat er unser Erfolgsprodukt R3 maßgeblich vorangetrieben. Es ist richtig: Aus dem Silicon Valley kommen wichtige Impulse. Dort gibt es eine enorm kreative Start-upKultur. Das gibt es so nirgendwo auf der Welt, auch wenn sich die Gründerszenen in Berlin oder London sehr gut entwickeln. Was heißt das für die Entwickler in Walldorf?« Dass wir unsere Präsenz in bestimmten Regionen stärken, heißt doch nicht, dass wir andere schwächen. Unsere wichtigste Innovation der letzten Jahre, die schnelle Datenbanktechnologie Hana, Also wird SAP kein durch das Marketing getriebenes Unternehmen wie von einigen Ihrer deutschen Kunden befürchtet?« Nein, wir bleiben ein Unternehmen, das sich über Technologie und Innovation definiert. Es wird bei uns kein Marketing geben, ohne dass dahinter auch ein Produkt steht. Außerdem hat sich auch das Einkaufsverhalten der deutschen Kunden verändert. Ich sitze viel häufiger auch mit dem Vorstandschef statt mit dem IT-Chef zusammen. Kunden suchen unsere Expertise, um ihr Geschäft zu verbessern. Das ist für uns eine große Chance. Warum ist das eine Chance?« Weil wir so zu strategischen Partnern der Unternehmen werden und nicht mehr nur der Lieferant von Softwarelösungen sind. Informationstechnologie treibt auch die Innovationen im Kerngeschäft vieler Unternehmen. Das interessiert natürlich den CEO. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten „ Informationstechnologie treibt auch die Innovationen im Kerngeschäft vieler Unternehmen.“ wurde zu einem großen Teil in Deutschland entwickelt. Walldorf bleibt wichtig. Unternehmenssoftware hat viel höhere Ansprüche an die Verlässlichkeit und Sicherheit als Consumer-Programme. Hier profitieren wir stark von der deutschen Ingenieurskunst. Aber noch mal: Wir müssen globaler werden, auch in der Entwicklung. Warum muss SAP denn noch globaler werden?« Wir können nur dann gute Software anbieten, wenn wir vor Ort sind. Wir sind erfolgreich, weil wir die Steuerberechnungen in Brasilien verstehen, das komplexeste Steuersystem der Welt. Wir sind erfolgreich, weil wir den Einzelhandel in Indien kennen und die islamischen Banken, die keine Zinsen erheben dürfen. Das geht nur mit Expertise und Innovations-Know-how vor Ort. […] Herr Snabe, wir danken Ihnen für das Interview.« • Das Magazin für Interim Management Ausgabe 14 | August 2013 Titel ·content ·innovation 3 ·innovation 5 ·topic ·practices ·news ·editorial ·network ·learning ·innovation 2 ·innovation 1 ·interview zurück vor drucken ·feedback Impressum ·case study ·innovation 4
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