wie innovativ ein Unternehmen ist. Innovativität ist ja auch ein Element der Unternehmensidentität geworden, wobei sich diese auch durch Kommunikationsmaßnahmen prägen lässt. Wer also als besonders innovativ gilt, muss nicht unbedingt auch faktisch innovativ sein. Eine einfache Frage zur Bestimmung der Innovativität eines Unternehmens ist diese: Wie viele „Experimente“ führt ein Unternehmen regelmäßig durch? Dabei ist mit Experiment jeder Prozess gemeint, bei dem sich ergebnisoffen lernen lässt – in der Produktgestaltung, bei den Produktionsprozessen oder in der Organisation des Unternehmens. Wer sind in der Regel die Treiber von Innovationen? Wie stellt sich ein innovatives Unternehmen auf (und was – wenn überhaupt – hat sich in der internen Organisation geändert)?« Zwei Treiber sind besonders wichtig. Der erste ist die zielgerichtete Suche nach Zwischen welchen Innovationen unterscheidet man, und was macht aus heutiger Sicht ein Unternehmen besonders innovativ?« Einen objektiven Innovationsbegriff gibt es nicht – Innovation ist durch die Neuheit eines Produkts, eines Prozesses oder einer Dienstleistung gekennzeichnet, aber was neu ist, entscheidet der Betrachter. Wenn in einer Industrie ein neues Produkt eingeführt wird, das es in anderen Bereichen schon gibt, dann ist das für diese Industrie neu, also eine Branchenneuheit. Aber im Vergleich aller Industrien ist es vielleicht eine Imitation. Aus Sicht der Forschung ist es oft sinnvoll, Neuheit aus Sicht des Unternehmens zu definieren, das sich mit dem neuen Element beschäftigen muss. Denn die Probleme im internen Management sind fast dieselben – egal ob das Produkt eine Weltneuheit oder „nur“ eine Branchenneuheit darstellt. Diese Abgrenzungsprobleme treten dann natürlich auch bei der Frage auf, Branchenneuheit Experimente Treiber von Innovationen Weltneuheit Innovation Lösungen, die schon bekannte Anforderungen von Kunden erfüllen. Die Innovationen, die aus dieser Motivation entstehen, sind oft inkrementell. Aber zusam- mengenommen über längere Zeiträume sind sie sehr wichtig und können die Wettbewerbsposition von Unternehmen nachhaltig stärken. Der zweite Treiber sind neue technische Möglichkeiten, wie sie beispielsweise aus der Grundlagenforschung oder langfristig angelegten FuE entstammen. Hier steht oft die Suche nach neuen Anwendungsfeldern im Vordergrund. Bei der ersten Gruppe wird das schon bestehende Wissen des Unternehmens genutzt und noch effizienter kommerziell umgesetzt. Im zweiten Bereich geht es oft darum, explorativ neues Wissen zu schaffen und Anwendungen zu finden. Damit werden dann auch Innovationen erzeugt, die radikal erscheinen und bisherige Geschäftsmodelle infrage stellen. Das stellt die interne Organisation des Unternehmens vor besonders große Herausforderungen. Das Magazin für Interim Management Ausgabe 14 | August 2013 Titel ·content ·innovation 3 ·innovation 4 ·innovation 5 ·topic ·practices ·news ·editorial ·network ·learning ·innovation 2 ·innovation 1 zurück vor drucken ·feedback Impressum ·case study ·interview
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