A·network 14 - Agilität

Frage nach „dem“ Innovationsmanager ist vielleicht die Frage nach den Kompetenzen, die im Team vorhanden sein müssen, das für das Innovationsmanagement verantwortlich ist. Es reicht nicht, dort brillante Techniker und Ingenieure zu versammeln. Innovation hat eine zentrale wirtschaftliche Komponente. Geld „verforschen“ ist leicht, aus Innovationsprojekten auch wieder Geld zu machen, ist schwierig. Wer da die ganze Zeit nur „die Maschine im Kopf“ hat, trägt ein Handicap mit sich herum. Kundenbedürfnisse, Marktentwicklung und Wettbewerbsdynamik gut zu verstehen ist mindestens genauso wichtig. Bedarf es eines Umdenkens in den Unternehmen, um im globalen Innovationswettbewerb mithalten zu können? Wo steht Deutschland Ihrer Einschätzung nach? Deutsche Unternehmen stehen im internationalen Vergleich derzeit gut dar. Die starke Exportleistung bei innovativen Produkten belegt das. Sorge bereitet aber die starke Konzentration auf wenige Bereiche, nämlich die Chemie, den Maschinen- und Anlagenbau und Automobile. Schwach aufgestellt ist Deutschland dahingegen in der Informationstechnologie. Viele Beobachter sind sich einig, dass in Zukunft gerade die Informations- und Kommunikationstechnologien immer wichtiger werden – auch in den Bereichen, in denen Deutschland bisher erfolgreich war. Generell vermisse ich in den Führungsetagen mancher großer deutscher Unternehmen eine Aufgeschlossenheit für neue Ideen und Ansätze, die von außen kommen. Diese Aufgabe wird oft „wegdelegiert“ – kein Wunder dann, dass innovative deutsche Startups und Mittelständler klagen, dass es leichter sei, bei US-amerikanischen Unternehmen Zulieferer zu werden als in deutschen Großunternehmen. Wie wird sich Innovationsmanagement in den nächsten Jahren weiter entwickeln? Nach meiner Einschätzung wird das Management externer Quellen von Ideen und Innovationsbeiträgen eine besonders wichtige Aufgabe für das Innovationsmanagement sein. Unternehmen werden sich weiter von der Vorstellung lösen müssen, dass alle Lösungen und Innovationsansätze intern geschaffen werden. Das fällt vielen Managern schwer, da sie doch gerade darauf gesetzt haben, eine exzellente Organisation mit talentierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu schaffen. Um nicht missverstanden zu werden – solche Leistungen sind auch wichtig. Aber sie reichen nicht mehr aus, und zu viel Stolz auf die interne Innovationskraft kann schaden. Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D. Vorstand des Instituts für Innovationsforschung, Technologiemanagement und Entrepreneurship Offenheit für Impulse von außen wird m. E. in Zukunft für das Innovationsmanagement immer wichtiger werden, und diese Einsicht muss auch von Führungskräften – bis in die Geschäftsleitungen und Vorstände – vorgelebt und umgesetzt werden. • Das Magazin für Interim Management Ausgabe 14 | August 2013 Titel ·content ·innovation 3 ·innovation 4 ·innovation 5 ·topic ·practices ·news ·editorial ·network ·learning ·innovation 2 ·innovation 1 zurück vor drucken ·feedback Impressum ·case study ·interview

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