A·network 15 - Agilität

erster Stelle dadurch aus, dass sie dem Mitarbeiter Wertschätzung entgegenbringt und ihm Vertrauen schenkt. Sie nimmt sich Zeit zum Führen bzw. bekommt Zeit dafür eingeräumt, was in Deutschland nur selten der Fall ist. Das ist im Übrigen bereits ein ganz zentraler Punkt, woran eine gute Führung hierzulande scheitert. Eine gute Führungskraft hat Visionen und arbeitet ergebnisorientiert. Sie übernimmt Verantwortung und zeigt ihren Mitarbeitern: „Ich stehe für euch ein, ich stehe für die Ergebnisse ein und stelle mich mit breiter Brust voraus“. So haben Ihrer Ansicht nach die Manager in den Unternehmen nicht ausreichend Zeit und Raum, um Führungsverantwortung zu übernehmen?« In der Tendenz sieht es so aus, dass sie bei Führungsspannen von größer als 80 bis 100 Mitarbeitern überhaupt keine Führungsverantwortung wahrnehmen können. Da ist es ein verdammt schweres Geschäft, in der Führungsstruktur zu arbeiten. Aber natürlich sind die Leadership-Qualitäten in den deutschen Unternehmen sehr unterschiedlich. Was sind denn die Stärken und Schwächen mit Blick auf die deutsche Führungskultur?« Was die Stärken und Schwächen betrifft, so kann man sicherlich sagen, dass die deutschen Führungskräfte sehr gut sind, wenn es darum geht, Ergebnisorientierung einzufordern und Ergebnisse darzustellen. Sie sind sehr gut in Selbstdisziplin, und die Führungskräfte aller Ebenen sind sehr ehrgeizig. Aber sie sind noch weit entfernt davon, eine Vertrauenskultur aufzubauen. Es herrscht in Deutschland sehr deutlich noch diese Kontrolllust – oder Kontrolllast – vor: Anstatt zu delegieren wird doch lieber kontrolliert. Als Resultat zeichnet sich ein Mikromanagement ab – man vertieft sich sehr stark in ein Thema und verliert sich in Kleinigkeiten. Ganz typisch für Deutschland ist eine Fehlerkultur, also mit dem Finger irgendwo draufzeigen; Fehler zu suchen anstatt Fehler als Chance zu sehen, also als Ausgangspunkt zur Verbesserung. All dies prägt das Bild der deutschen Führungskräfte. Aber klar, es gibt viele Ausnahmen und man darf nicht alle über einen Kamm scheren. „Ganz typisch für Deutschland ist eine Fehlerkultur, Fehler zu suchen anstatt Fehler als Chance zu sehen, also als Ausgangspunkt zur Verbesserung.“ Führungsverantwortung Wertschätzung Ideen Chance Fehlerkultur Das Magazin für Interim Management Ausgabe 15 | November 2013 Titel ·content ·case study ·topic ·news ·practices ·cademy ·editorial ·leadership ·global leader ·teambuilding zurück vor drucken ·feedback Impressum ·network ·interview

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