Sicher ist doch, dass eine gute Führung von oben gesteuert werden sollte?« Auf jeden Fall. Führung muss von der obersten Top-Management-Ebene vorgelebt werden. Da müssen aber auch schon Führungswerte definiert werden, mit denen man sich wirklich identifiziert – und das nicht nur in einem Workshop am Wochenende. Wenn ein Vorstand oder Geschäftsführer eine Vertrauenskultur aufbaut, dann muss er auch den Mut zur Delegation haben. Er sollte davon ablassen, jede Woche nachzufragen, ob denn das Ergebnis in fünf Monaten kommt oder nicht. Auch Wertschätzung muss vorgelebt werden. Es ist enorm wichtig, dass Unternehmen – und das jetzt unabhängig nur von der Führung – eine klare Strategie des Personals und damit auch der Führung haben, die von der obersten „Heeresleitung“ tatsächlich kommuniziert, gelebt und eingefordert wird. Bei den enorm hohen Anforderungen an unsere Führungskräfte und dem sich immer weiter beschleunigenden Tempo und Veränderungsdruck: Wie kann man dem gerecht werden?« Das ist wirklich eine sehr, sehr gute Frage. Ich weiß es nicht. Da gibt es ja kein Pauschalrezept. Das ist die Frage, die wir uns auch immer wieder stellen, diese Wandlungsfähigkeit bzw. die Wandlungstreiber: Es wird alles dynamischer, immer schneller, immer kurzzyklischer… Ich denke nicht, dass wir ein neues Führungsmodell benötigen. Ich glaube einfach, dass die Vorstände oder Geschäftsführer Experten an ihrer Seite benötigen. Ob es in der Wirtschaftskrise darum ging, doch Kredite zu erhalten oder letztendlich in dieser Zeit doch Innovationen nach vorne zu treiben, obwohl gar nicht klar war, wohin der Markt geht. Und dann muss man delegationsfähig sein und Verantwortung abgeben, aber auch das Vertrauen haben und den eigenen Experten glauben. Unsere Kommunikation hat sich stark geändert: Social Media, Collaboration etc. Welchen Einfluss hat diese neue Kommunikationskultur?« Die neuen Kommunikationswege sind eine Bereicherung. Man kann Informationen anders streuen und Unternehmensentscheidungen digital recht schnell verbreiten. Man kann mit den Mitarbeitern in einen neuen Dialog treten. Aber man darf – und das ist das Wesentliche in Sachen Führung und Wertschätzung – das Vier-Augen-Gespräch nicht vergessen. Die rein digitale Führung, die in manchen Unternehmen bzw. Bereichen tatsächlich sehr stark ausgeprägt ist, ersetzt nicht den persönlichen Kontakt. Der unmittelbare Kontakt, der menschliche Kontakt, die Wertschätzung untereinander sind wichtig. • Führungswerte Wertschätzung Ideen Verantwortung Vertrauenskultur Das Magazin für Interim Management Ausgabe 15 | November 2013 Titel ·content ·case study ·topic ·news ·practices ·cademy ·editorial ·leadership ·global leader ·teambuilding zurück vor drucken ·feedback Impressum ·network ·interview
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