A·network 21 - Künstliche Intelligenz

Ross Intelligence wurde ursprünglich in Kanada gegründet, zog dann aber nach Palo Alto im kalifornischen Silicon Valley. Die juristische Plattform ist derzeit beschränkt auf amerikanisches Konkursrecht und aufgebaut auf der Watson-Technologie von IBM. Watson ist ein selbstlernendes System mit künstlicher Intelligenz und natürlicher Spracheingabe. IBM setzt es unter anderem auch als „Robo-Doktor“ in Krankenhäusern ein. Andrew Arruda, Gründer von Ross Intelligence, erklärte, es hätten bereits weitere Anwaltsfirmen Verträge für Ross abgeschlossen, deren Namen würden in den kommenden Monaten bekanntgegeben. Eine Ausweitung auf andere Bereiche wie Urheberrecht, Arbeitsrecht oder Steuerrecht sei geplant. notwendigen Unterlagen und eine Einschätzung der Relevanz für den aktuellen Fall samt Dokumentation dazu. Damit werden dann die Fälle vorbereitet. Robo-Anwälte wie der von Baker-Hostetler mit rund 940 Anwälten in 14 US-Büros können dabei helfen, zwei große Probleme des US-Justizsystems zu lösen: Zum einen ist es viel zu teuer. Nach Schätzungen können sich bis zu 80 Prozent der Amerikaner gar keinen Anwalt leisten, selbst wenn sie ihn dringend brauchen würden. Stundensätze von 200 bis 300 Dollar sind die Norm für Amerikas Anwälte, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Neue Formen von teilautomatisierten Kanzleien könnten dann mit geringeren Preisen diesen riesigen Markt profitabel angehen. Zum Zweiten sind die Einstiegshürden für junge Anwälte sehr hoch. Belastet von drückenden Schulden aus der Studienzeit müssen sie einen Job bei einer der großen Anwaltsfabriken der USA antreten, wenn sie schnell Karriere machen und später ein eigenes Büro eröffnen wollen. Junge Anwälte werden in Zukunft vielleicht in ihrer eigenen kleinen Kanzlei mit gemieteter Robo-Intelligenz die Masse der Standardarbeit erledigen und sich somit auf ihre Mandanten konzentrieren können. Die großen Law-Firmen können theoretisch geringere Gebühren berechnen, wenn sie nicht mehr Anwälte bezahlen müssen, die sich tagelang durch staubige Archive wühlen müssen. Oder sie behalten die alten Sätze und steigern ihre »Junge Anwälte werden in Zukunft vielleicht in ihrer eigenen kleinen Kanzlei mit gemieteter Robo-Intelligenz die Masse der Standardarbeit erledigen und sich somit auf ihre Mandanten konzentrieren können.« © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten © www.fotolia.com, jim © www.fotolia.com, Tatiana Shepeleva ·content ·network ·challenge ·robotxmassong ·donation ·editorial ·disruption ·deepmind ·ethics ·history ·personalrobot ·newera zurück vor drucken ·feedback impressum ·robolawyer

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