A·network 23 - Speed

Denn in Zeiten, in denen die Kapitalmärkte immer weniger berechenbar sind, stellt sich die Frage nach Alternativen. „Wir sind eine Kombination aus Familienunternehmen, Asset Manager und Venture Fonds“, sagt Dr. Riemenschneider. »Atreus: Sie machen es anders als viele andere: Sie investieren in junge Unternehmen.« Dr. Michael Riemenschneider: Ja, der klassische Ansatz vieler Family Offices ist eher eine Art Verwaltungsmodell für Vermögen: Man macht überall ein bisschen was. Wir investieren ausschließlich direkt in Unternehmen und in liquide Wertpapiere am Kapitalmarkt. Direkt in Unternehmen – einmal wegen der Renditemöglichkeit, aber auch wegen der emotionalen Nähe. Da spielt auch die Historie als Unternehmerfamilie eine Rolle. Die Emotionalität eines Depotauszuges bleibt doch weit hinter der einer Direktbeteiligung zurück. Insgesamt sind wir nach wie vor stärker am Kapitalmarkt investiert. Für ein Familienvermögen ist es wichtig, dass es liquide ist. Deswegen braucht man einen gewissen Anteil in diesen Anlageformen. Wenn man aber mehr Rendite will, bleibt einem tatsächlich nichts anderes übrig, als alternative Wege zu gehen. »Nach welchen Kriterien gestalten Sie Ihr Portfolio, wie wählen Sie aus?« Dr. Riemenschneider: Wir sind mittlerweile sehr fokussiert. Wir investieren in digitale Start-ups in den drei Kernbereichen Handel, Finanzdienstleistungen und Dienstleistung allgemein – also E-Commerce, FinTech und digitale Dienstleistungsmodelle. Als Reimann Investors 2006 gegründet wurde, haben wir uns auch im Medizin- und Energiebereich umgesehen. Aber bei digitalen Dienstleistungsmodellen waren wir einfach am besten. Wir haben damals in das Online-Zahlungssystem SofortüberReimann Investors ist von Mitgliedern der Unternehmerfamilie Reimann 2006 gegründet worden, um als Family Office das private Vermögen zu verwalten. Von Anfang an setzte Geschäftsführer Dr. Michael Riemenschneider auf die Investition in junge Digital-Unternehmen und disruptive Geschäftsmodelle. Damit tritt Reimann Investors gewisser- maßen die Flucht nach vorn an. Dr. Michael Riemenschneider, CEO und Geschäftsführer Reimann Investors »Reimann Investors hat sich in gut zehn Jahren von einem Single Family Office zu einer Unternehmensgruppe entwickelt. In dieser Größenordnung braucht es einen CFO, der bei der Gesamtgruppe die Finanzseite stärker berücksichtigt. Es ist gut, wenn nicht alles an einer Person hängt. Deshalb haben wir uns gemeinsam dafür entschieden, die Dinge auf mehrere Schultern zu verteilen und ein Vier-Augen-Prinzip einzuführen. Wir bringen unterschiedliche Kompetenzen mit. Mein Kollege Dr. Bergmoser, der mir seit einigen Monaten als CFO zur Seite steht, hat mehr Finanzthemen gemacht als ich. Er nimmt mir einige Arbeit ab. Ich bin stärker im Venture-Bereich und kann mich darauf jetzt wieder mehr konzentrieren.« Foto: Ruth Kappus zurück vor drucken ·feedback impressum ·content ·network ·editorial ·digital craft ·newstrategy ·news ·changeof production ·parking ·interview ·disruptivebusinessmodel

RkJQdWJsaXNoZXIy MzM5Mjg1