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GREAT PLACE TO WORK »Atreus ist Bester Berater 2019 in den Kategorien Interimsmanagement, Auto & Zulieferer, Maschinen- und Anlagenbau und Restrukturierung« berg reagierte und begann, neue Geschäftsfelder zu erschließen, vergingen Jahre. Disruption heißt, dass alles, was in der Vergangenheit gestimmt hat, auf einmal falsch ist. Das musste auch Heidelberg erkennen. Wie arbeiten Unternehmen normalerweise? Sie schauen zurück und extrapolieren aus der Vergangenheit die Zukunft. Die konventionelle Industrieerfahrung hilft aber heute nicht mehr weiter. Im Gegenteil: Sie ist sogar hinderlich. Denn sie hält Unternehmen der Old Economy davon ab, sich zu erneuern und ihr Geschäftsmodell radikal umzukrempeln. »Welche Rezepte empfehlen Sie, um den Wandel zu managen?« Dr. Linné: Unternehmen müssen ihre Vergangenheitserfahrungen über Bord werfen. Sie brauchen vielmehr eine digitale, auf die Zukunft gerichtete Strategie, wie sie im veränderten Marktumfeld und angesichts der Bedrohung durch neue Wettbewerber bestehen können. Was möchte mein Kunde, der morgen digital bestellt, wie sieht mein Serviceangebot aus? Vor allem das veränderte Kundenverhalten im Zeitalter der Digitalisierung sollte den CEO beschäftigen. Er muss klar herausarbeiten, wofür sein Unternehmen im digitalen Zeitalter stehen solle, und dann den Weg von einer product-driven company zu einer customer centric-company gehen. Das ist ein riesiger organisatorischer und kultureller Wandel, der im globalen Wettbewerb von entscheidender Bedeutung ist. Erstaunlicherweise wissen viele Unternehmen immer noch viel zu wenig über ihre Kunden. Was die deutsche Industrie in den vergangenen Jahren versucht hat, sind Incubator-Programme: Die Unternehmen selbst starten intern digitale Initiativen. In einem zweiten Schritt versuchen viele Firmen, sich über Accelerators, also Beschleuniger, zu verändern. Meist bedeutet das den Zukauf von Start-ups. Am wichtigsten aber ist, den digitalen Wandel wirklich zu personalisieren: Das Topmanagement muss vorangehen, der Umbruch muss von oben nach unten durch die gesamte Firma gehen. Nagel: Die digitale Kompetenz muss in den Vorstand – aber bitte nicht als klassischer Chief Digital Officer (CDO). Ich habe zu oft gesehen, dass die Digitalisierung an den CDO abgeschoben wird, der aber keinerlei Macht hat. Er kann nichts bewirken, weil die Menschen, die das Geschäft führen und die Budgets verwalten, in der Vergangenheit und in den vergangenen Erfolgen gefangen sind. […] zurück vor drucken ·feedback impressum ·content ·network ·editorial ·digital craft ·newstrategy ·news ·changeof production ·parking ·disruptivebusinessmodel ·interview

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