A·network 2 - Agilität

doch nur auf Zeit“ oder „der gehört ja gar nicht zu uns“. Welchen Stellenwert nimmt die Akzeptanz des Interim Managers im Unternehmen ein?« Akzeptanz bei den Stakeholdern, insbesondere bei Mitarbeitern, stellt einen der kritischen Erfolgsfaktoren der Unternehmensführung dar. So ist es nicht verwunderlich, dass gerade bei Interim Management die Akzeptanzfrage häufig diskutiert wird. Diese sogenannte Problematik wird voreilig als komplex und manchmal unlösbar angesehen, weil man es nicht besser weiß. Frei nach dem Motto: Ein Interim Manager hat es nicht leicht, wenn er ein Mandat antritt. Das stimmt sogar, sonst würde er ja nicht geholt. Gemeinsam mit der Universität Gießen haben Sie das Thema genauer unter die Lupe genommen. Zu welchen Ergebnissen sind Sie gekommen?« Gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen haben wir 30 Interviews mit Vorständen, Geschäftsführern und Personalleitern durchgeführt und über 100 deutsche Unternehmen schriftlich befragt. Einbezogen haben wir auch die entsprechenden Einschätzungen der Interim Manager. Zunächst ist aus der BeDr. Wolfgang Thost (57) ist Managing Partner der Atreus GmbH in München. Er hat über 20 Jahre Erfahrung in General Management, Interim Management und Beratung. Berufliche Stationen zuvor waren Managing Partner bei Boyden Interim Management, Mitglied der Geschäftsleitung Brainforce (Deutschland) GmbH, Regional Manager Zentraleuropa DORMA GmbH & Co KG, Vice President International Operations Europe der Siemens AG, General Manager Sparte Haustechnik BSH Bosch & Siemens Hausgeräte GmbH und Leiter Inhouse Consulting der Siemens AG. fragung erkennbar, dass die Akzeptanz von Interim Management bei Geschäftspartnern, Kunden und Mitarbeitern deutlich höher ist, als in der Öffentlichkeit und seitens der Gewerkschaften angenommen. Auffällig ist hierbei insbesondere, dass diejenigen Stakeholder, zu denen ein direkter Kontakt existiert, positiver votieren. Sie kennen eben das Thema aus eigener Erfahrung und können es daher auch besser beurteilen. Wie entsteht eine mangelnde Akzeptanz im Unternehmen?« Kommt es zu einem Interim Management-Einsatz, kann dies die (wahrgenommene) Arbeitssituation der betroffenen Mitarbeiter im Unternehmen und somit deren Ist-Situation beeinflussen. Häufig befürchten die Mitarbeiter auch eine Entwertung ihrer Qualifikation. Sie haben Angst vor einem möglichen Statusverlust und einer Verschlechterung der sozialen Situation, sie haben Sorge, geschaffene Freiräume zu verlieren, bis hin zur ganz konkreten Furcht vor einem Arbeitsplatzverlust. Auf Basis der vorhandenen Informationen über das Mandat prognostiziert jeder Angestellte die Folgen für sich und vergleicht seine individuellen Bedürfnisse als Soll mit dem Ist. Somit ergibt sich für jeden Mitarbeiter eine andere Beurteilung der Situation. Was konkret bedeutet dies für den Interim Manager?« Ein Interim Manager muss sich bewusst sein, dass jede seiner Maßnahmen nicht zwingend bei allen Mitarbeitern dieselben Resultate erzielt, sondern bei unterDas Magazin für Interim Management Ausgabe 2 | Januar 2010 zurück vor drucken ·feedback Impressum Titel ·content ·silberpfeil ·innovation ·new perspective ·case study ·publication ·editorial ·news ·network ·learning ·interview ·comment ·topic Durchstarten mit Interim Management

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