A·network 6 - Agilität

Wie können die Katastrophe in Japan oder die aktuelle Situation in Libyen den europäischen bzw. deutschen Markt treffen? « Japans Naturkatastrophe und nukleares Problem wird Deutschland konjunkturell nicht sehr belasten. Falls freilich die Energiekonzepte der internationalen Gemeinschaft abrupt geändert werden, könnte es zu Versorgungsengpässen und großen Preissteigerungen bei Öl und Gas kommen. In die gleiche Richtung wirkt die Unsicherheit in der arabischen Welt. Mit 150 $ pro Barrel Öl wäre sicher eine Rezession am Horizont. Wir kennen Sie als Chefvolkswirt der Deutschen Bank, auch am Institut für Weltwirtschaft haben Sie die großen Zusammenhänge der Märkte den Organisationen und Menschen vermittelt. Jetzt treffen wir Sie als Geschäftsführer der eigenen Firma Walter & Töchter Consult. Wie fühlen Sie sich in Ihrer neuen Rolle und wie steuern Sie Wachstum im eigenen Unternehmen?« Die Steuerung der neuen Firma gelingt im Innenverhältnis so wie man sich das als Team wünscht. Aber da ich nicht effektiv „nein“ sagen kann, ist die Reduzierung der Arbeitslast auf ein gesundheitsförderndes Niveau noch immer außer Reichweite. Meine Töchter arbeiten an mir, dass meine Steuerungsreflexe in dieser Frage besser werden. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Prof. Dr. Norbert Walter.« Es heißt, der Aufschwung sei in allen Bereichen der Volkswirtschaft angekommen und die konjunkturelle Erholung setze sich im neuen Jahr auf breiter Basis fort. Was ist Ihre Prognose für die deutsche Wirtschaft 2011?« Ich stimme der These zu, dass der Aufschwung 2011 in Deutschland und Kerneuropa auf breiter Basis steht. Nachdem er zuerst durch finanzpolitische Stimulierung (Abwrackprämie) und Export geprägt war, sind jetzt Investitionsdynamik und Konsumfreude hinzugetreten, Letztere gestützt durch steigende Beschäftigung und höhere Lohnsteigerungen. 2011 ist ein Wachstum von 2,5 Prozent auch bei geostrategischen Störungen, die im zweiten Halbjahr wirksam werden, erreichbar. Welche sind derzeit aus Ihrer Sicht die größten Chancen und Risiken für die Unternehmen?« Für deutsche Mittelständler sind ihre internationale Wertschätzung, ihre (noch) qualifizierte Mitarbeiterschaft, das innovative Produktsortiment die Stärken; die Risiken sind politische Unsicherheiten zu Hause und geostrategische Konflikte – wie jetzt im arabischen Raum (wird in Dubai weitergebaut?). Auf mittlere und lange Frist ist freilich der Mangel an qualifizierten, dynamischen Kräften die eigentliche Achillesferse der deutschen Mittelständler. Wenn es eine Erfolgsformel für den Erfolg gäbe, zu welchen Inhaltsstoffen würden Sie für Ihre Rezeptur greifen?« Erfolg werden wir nur haben, wenn wir uns auf Mehrarbeit, eine große Weiterbildungsanstrengung und geschickte Einwanderung verständigen. Ich hoffe, das gelingt uns – und bald! „Mit 150 $ pro Barrel Öl wäre sicher eine Rezession am Horizont.“ Das Magazin für Interim Management Ausgabe 6 | April 2011 zurück vor drucken ·feedback Impressum Titel ·content ·growth ·case study ·topic ·news ·network ·study ·editorial ·network ·interview

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