A·network 9 - Agilität

Wie geht es bei Continental weiter mit der Elektromobilität?« Wir haben derzeit mit 17 Kunden rund 90 Serienprojekte, die in den nächsten zwei Jahren realisiert werden und dann anlaufen. Davon zählen übrigens mehr zum Bereich elektrisches Fahren als zu Hybridsystemen. Und bereits zehn Prozent der Projekte kommen aus Asien. Sie haben vor Euphorie in Bezug auf die Marktentwicklung von Elektroautos gewarnt. Sind Sie denn jetzt anderer Meinung?« Wir haben immer vor einem übertriebenen Hype gewarnt, die künftigen Marktchancen haben wir aber zugleich realis- „Jetzt liegt es an uns, auch in zehn oder 15 Jahren einen Technologievorsprung zu haben, der uns attraktiv macht.“ weist. Das notwendige Magnetfeld wird durch elektrischen Strom in der Kupferwicklung des Rotors erzeugt. So können wir auf einen permanent erregten Magneten im Rotor verzichten, der hochpreisige Metalle aus der Gruppe der Seltenen Erden benötigt. Gut für Conti. Aber was hat der Autofahrer davon?« Die Rückgewinnung von Energie setzt bereits ein, wenn der Fahrer bei einer Geschwindigkeit unter 50 Kilometern pro Stunde keine Energie mehr zuführt, bei einem Verbrenner würde man sagen: vom Gas geht. Bosch stellt im kommenden Jahr gemeinsam mit Daimler Elektromotoren her. Warum fertigen Sie allein?« Weil die Interessen in Europa am Ende zu unterschiedlich sind. Um Kosten zu sparen, wollen wir die Produktion zum Nutzen mehrerer Kunden bündeln. Anders sieht es in Asien aus. Speziell in China regt der Staat bei E-Antrieben auch Zulieferer zu Joint Ventures mit einheimischen Unternehmen an, während wir auf anderen Feldern autonom agieren können. Die Chinesen treiben die Entwicklung des E-Autos voran. Erwächst Ihnen hier neue Konkurrenz?« Ja. Aber die Chinesen haben offenbar unterschätzt, wie schwierig es ist, Elektroautos in Serie zu bringen. Wir werden als Partner weiter gebraucht werden. Jetzt liegt es an uns, auch in zehn oder 15 Jahren einen Technologievorsprung zu haben, der uns attraktiv macht. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten Das Magazin für Interim Management Ausgabe 9 | März 2012 zurück vor drucken ·feedback Impressum Titel ·content ·case study ·topic ·news ·editorial ·network ·learning ·excellence ·interview

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