Markteinschätzung Automotive & Mobility
Automobilindustrie im Juni 2024
Die deutsche Automobilindustrie steht nach wie vor unter hohem Druck.
Situation und Aussichten:
Die deutsche Automobilindustrie steht nach wie vor unter hohem Druck.
Die deutsche Automobilindustrie steht nach wie vor unter hohem Druck.
Beispielhaft hierfür steht der größte deutsche Hersteller: Volkswagen. Das Unternehmen befindet sich im Umbruch bzw. der Restrukturierung. Die Anleger waren auf der jüngst stattgefundenen, digitalen Hauptversammlung allerdings nicht zufrieden mit den Leistungen ihres Vorstandsvorsitzenden: „Anstatt Wert zu erhalten oder zu steigern, haben Sie Werte und damit einen Teil unseres Aktionärsvermögens zerstört“, kritisierte Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei der Deka Investment, das VW-Management laut einem Vorabredetext. Und schon wieder wird eine neue Strategie, diesmal für die zweite Jahreshälfte und auf das Jahr 2035 ausgerichtet, angekündigt.
Dennoch: Der neue E-Volkswagen wird kommen. Ab 2027 soll das Fahrzeug (wahrscheinlich in Osteuropa) produziert werden und ca. 20.000 EUR kosten. Endlich eine Antwort (aber erst spät) auf die harte Konkurrenz!
Ein weiterer wichtiger und diskutierter Aspekt sind Strafzölle auf Fahrzeugimporte. In den USA sind sie im Mai für chinesische E-Fahrzeuge von 25 % auf 100 % angehoben worden. Die EU zögert noch und will im Juni entscheiden. Wahrscheinlich wird der Wert von 10 % auf maximal 30 % erhöht werden. Aber auch China selbst beschäftigt sich mit dieser Frage. Droht nun ein Handelskrieg bei E-Fahrzeugen?
Aktuell ist für 2035 noch das Verbrenner-Aus in Europa geplant. Allerdings wackeln die Pläne und könnten nach der europäischen Parlamentswahl am 9. Juni angepasst werden. Eine Verschiebung des Verbrennerverbots um einige Jahre oder ein Aufweichen der aktuellen Regel gelten zurzeit in Brüssel als realistische Optionen. Es wäre längst fällig.
Interessant ist auch der Beschluss der Bundesregierung eine Ladesäulen-Pflicht für Tankstellen ab 2028 einzuführen. Das Bundeskabinett hat die gesetzliche Verpflichtung beschlossen, wonach große Tankstellenunternehmen ab dem 1. Januar 2028 jeweils einen Schnellladepunkt mit einer Ladeleistung von mindestens 150 Kilowatt an ihren Tankstellen anbieten müssen. Ein später Anlauf für den Wunsch, 15 Mio. vollelektrische E-Fahrzeuge, bis 2030, auf Deutschlands Straßen sehen zu wollen.
Auch die „De-Industrialisierung“ geht weiter: Laut einer aktuellen Befragung des VDA (Verband der Automobilindustrie) planten 37 % der 143 befragten Unternehmen eine Investitionsverlagerung ins Ausland.
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