Markteinschätzung Stefan Randak zur Automobilindustrie Mai 2022Video-Teaser Markteinschätzung Stefan Randak zur Automobilindustrie Mai 2022

Markteinschätzung

Automobilindustrie Oktober 2024

Die Einschätzung der Atreus Solution Group Automotive 2024 zur Entwicklung in der Automobilindustrie

Die Bildzeitung berichtete am 30.09.24 in großen Buchstaben: „Das Ende des Mythos vom deutschen Auto“ und verweist dabei auf die italienische Presse, die mit Bangen – wie auch in anderen europäischen Ländern – auf das Vorankommen der Deutschen mit ihrer langjährigen Schlüsselindustrie blicken. 

Ist es um die deutsche Vorzeigeindustrie der letzten Jahrzehnte bereits geschehen? VW-Vorstand Arno Antlitz erklärt, man habe höchstens noch 2 Jahre, um die Situation zu drehen. Wie schätzt Automobilexperte und Leiter der Atreus Solution Group Automotive & Mobility, Stefan Randak, die Situation ein?

Naht das Ende der deutschen Automobilindustrie ? 

Stefan Randaks Einschätzung:

Fakt ist, dass in der Automobilindustrie in den letzten 10 Jahren vieles falsch gemacht wurde, so gab es auch Managementfehler.  

Statt die „fetten Jahre“ zu nutzen, um zu investieren und die Unternehmen auf die Zukunft auszurichten, badete man in den wirtschaftlichen Erfolgen, beschert durch eine lange florierende Produktion und Abnahme von konventionell getriebenen Fahrzeugen, weltweit.  

Das Thema Software wurde als „Randbegleitung“ wahrgenommen, man war sich seiner Vorrangstellung in Design und konventioneller Technik so sicher. 

Die Elektromobilität überließ man zunächst anderen, wie den Chinesen, die nun ihren eigenen Markt, auch noch protektionistisch und staatlich gefördert, mit zum Teil besseren Produkten versorgen können. Diese Absatzmengen fehlen zunehmend für die deutschen Hersteller.   

Ein Drittel Überkapazitäten in den gesamten Produktionswerken, seit Jahren allseits bekannt, wurden weggeschwiegen, teils auch, um die hiesigen Arbeitnehmervertretungen nicht gegen sich aufzubringen. 

Hohe Energiekosten (seit Wegfall der billigen Gaslieferungen aus Russland und dem gleichzeitigen Ausstieg aus der Atomenergie), ein zunehmender Mangel an Fachkräften sowie eine überbordende Regulationsflut der EU, die den Wettbewerb mit Konkurrenten außerhalb der EU zusätzlich erschwert, tragen ihr Übriges dazu bei. 

Ist es also schon zu spät für unsere Automobilindustrie? Ich glaube noch nicht! 

Nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben die deutschen Automobilhersteller weiterhin „alle Möglichkeiten und Fähigkeiten, sich im globalen Wettbewerb zu behaupten“. Dafür müssen sie sich jedoch neu erfinden. 

Aber auch die Politik, insbesondere in Deutschland und der EU, kann Positives dazu beitragen: So muss sie unter anderem Energie verbilligen, Fachkräfte fördern, die Regulationsflut eindämmen, administrative Hürden abbauen, Infrastruktur optimieren und Risikokapital für Startups bereitstellen.

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