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Re-Play und Re-Cap

Roundtable Service: Data Sharing – Das Spiel hat sich gedreht

Vertrauen und Fairness: Europas Datenstrategie

12. Juli 2024, 12:00 – 13:30 Uhr

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Veranstaltung

Digital via Livestream

12. Juli 2024, 12:00 Uhr bis 13:30 Uhr

  • Begrüßung und Vorstellung der Speaker
  • Keynote Christian Methe, Atreus Manager / Geschäftsführer FOKUS GmbH
  • Keynote Ingo Sawilla, Coordinator Datagovernance + Datasecurity, TRUMPF Werkzeugmaschinen SE + Co. KG
  • Keynote Dr. Hubertus von Roenne, Managing Partner Data Sharing Solutions
  • Diskussion der Teilnehmerrunde, Fragen aus dem Publikum
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Thema

Ziel der europäischen Datenstrategie ist die Wertschöpfung durch Daten. Diese Wertschöpfung lässt sich nur erzielen, wenn Daten sinnvoll geteilt werden und daraus Dienstleistungsangebote entstehen. Vertrauen und Fairness sind dabei wesentliche Erfolgsfaktoren. Neben der Plattformökonomie können Datenräume eine wichtige Rolle beim souveränen Datenteilen einnehmen und KI-Lösungen für die breite Gesellschaft ermöglichen, die heute nur einigen vorbehalten ist. Genau darauf zielt der EU Data Act ab, der im September 2025 in Kraft tritt. 

Atreus Direktorin Jessica Breuer und Atreus Partner Dr. Christian Frank diskutierten beim Digital Roundtable mit führenden Experten rechtliche, strategische und operative Fragestellungen und Herausforderungen für Service-Geschäftsmodelle in diesem Kontext.

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Service

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Atreus Roundtable Digital

Service: Data Sharing – Das Spiel hat sich gedreht

Das sind die sieben Key-Take-Aways der Veranstaltung:

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1. Europas Unternehmen müssen ihre Datennutzungsstrategien radikal überdenken.

Dr. Hubertus von Roenne, Managing Partner bei Data Sharing Solutions, betont, dass europäische Unternehmen den Anschluss verloren haben, insbesondere im Vergleich zu den führenden Unternehmen aus den USA oder Asien, die ihre Geschäftsmodelle auf Daten aufbauen – und für den weiteren Ausbau der Dateninfrastruktur enorm viel Geld in die Hand nehmen: Allein Microsoft investiert jedes Jahr 50 Mrd. Euro. „In Europa müssen wir uns verdammt nochmal überlegen, wie wir darauf antworten“, so von Roenne. Investitionen in Dateninfrastrukturen und -technologien seien für die europäische Wirtschaft unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die zweite Runde des Datenspiels zu gewinnen, die sich auf Industriedaten konzentriert.  

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2. Der EU Data Act führt schon jetzt zu einem Paradigmenwechsel bei der Datennutzung.

Von Roenne erklärt, dass der Data Act, der ab dem 12. September 2025 gilt, die primären Nutzungsrechte von Industriedaten neu zuordnet. Er sieht den Act als wichtigen Meilenstein: „Daten, die durch die Nutzung von vernetzten Objekten entstehen, stehen fortan den Nutzern zu und nicht (automatisch) den Herstellern“, erläutert er. Dieser grundlegende Paradigmenwechsel wird sicherstellen, dass Unternehmen, die Daten generieren, diese auch nutzen und monetarisieren können, was nicht nur höhere Effizienz, sondern auch völlig neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Viele Marktteilnehmer bereiten sich jetzt schon intensiv darauf vor. Atreus Manager Christian Methe bestätigt das: „Der Data Act ist ein Game Changer, der Unternehmen die Möglichkeit gibt, ihre Daten selbst zu kontrollieren und davon zu profitieren.“ 

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Christian Methe
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„Der Data Act ist ein Game Changer, der Unternehmen die Möglichkeit gibt, ihre Daten selbst zu kontrollieren und davon zu profitieren.“

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3. Der EU Data Act ist ein Chancengesetz – kein Compliance-Gesetz,

betont der gelernte Jurist von Roenne und verweist auf die Zielsetzung des europäischen Gesetzgebers: „Beim Data Act denken gerade viele an die DSGVO. Aber der Data Act ist ein Ermöglichungsgesetz, ein Chancengesetz – und kein Compliance-Gesetz!“ Er plädiert für einen optimistischen Blick auf den Act: „Durch die Datenräume werden in Zukunft viel mehr Daten verfügbar sein.“ Die Führungskräfte seien jetzt gefragt, den Data Act als strategisches Thema auf ihre Agenda zu setzen, ihr Ökosystem zu analysieren, Verträge anzupassen, das Verhältnis zu Kunden und Lieferanten neu zu definieren. Und nicht zuletzt seien Partnerschaften in Zukunft unerlässlich. „Es wird immer mehr end-to-end gedacht“, sagt auch Atreus Partner Dr. Christian Frank. 

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4. Kollaboration in Netzwerken ist der Schlüssel, um die Potenziale des EU Data Acts zu heben. 

Ingo Sawilla, Data-Experte bei TRUMPF Werkzeugmaschinen, hebt die Bedeutung von Initiativen wie Catena-X und Manufacturing-X hervor, die den sicheren und effizienten Datenaustausch ermöglichen sollen. „Das Gesetz des Dschungels ist Kollaboration,“ zitiert er. In den Initiativen schließen sich Unternehmen zusammen, um die gemeinsame Nutzung von Daten fördern und auf dieser Basis innovative Lösungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. „Durch gemeinsame Anstrengungen in Datenräumen können auch kleinere Unternehmen von den gesammelten Daten und den daraus entstehenden Lösungen profitieren“, sagt Sawilla. Noch sei die Community überschaubar: „Jetzt ist eine gute Chance, um sich zu vernetzen und in Kontakt zu kommen, um gemeinsam offene Fragestellungen zu klären.“ Auch Verbände wie der VDMA oder der ZVEI sind sehr aktiv, sagt Christian Methe. Er hofft außerdem auf das Entstehen einer internationalen Open-Source-Community – und sieht dafür schon jetzt gute Ansätze. 

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5. Datengetriebene Geschäftsmodelle erfordern neue Kompetenzen – wie wir in Europa entwickeln können. 

Sawilla weist darauf hin, dass die Komplexität der Technologien und der Mangel an Fachkräften eine große Herausforderung darstellen. „Wir müssen neue Ausbildungsprogramme und Berufsbilder schaffen und die Menschen dafür ausbilden“, sagt er. Die Entwicklung von Kompetenzen im Bereich der Datennutzung und -analyse ist entscheidend, um die Potenziale der digitalen Transformation vollständig auszuschöpfen. Dafür braucht es Frontrunners, Begeisterung und Leidenschaft, fordert Dr. Christian Frank. Hubertus von Roenne gibt sich in diesem Punkt optimistisch: Denn er sieht viele von Digital Natives gegründete Start-ups, die in hoher Geschwindigkeit und Agilität arbeiten, „junge dynamische Unternehmen, die Innovation außen reinbringen.“ Und Atreus Direktorin Jessica Breuer sagt: „Was mich am deutschen Mittelstand immer wieder begeistert, ist der Wille, sich neu zu orientieren.“ 

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6. Internationale Zusammenarbeit wird der Schlüssel sein – und damit auch Kommunikationsstärke.

Der EU Data Act wird für alle Produkte gelten, die in Europa vertrieben werden – und somit für alle Player, die in Europa mitspielen wollen. In der internationalen Kollaboration sei es zudem besonders wichtig, nicht als Oberlehrer aufzutreten, betont Ingo Sawilla. „Es geht darum, zuzuhören, wahrzunehmen, dass jede Nation und jede Kultur ihre Eigenarten hat. Man sollte hier nichts oktroyieren, sondern eine vorsichtige Annäherung über Inhalte suchen. Das wird die Manager von morgen vor große Kommunikationsaufgaben stellen.“

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7. Mittelständler sollten jetzt schnell loslegen – und bei den Daten anfangen.

„Es geht nicht in erster Linie um Technologie“, rät Atreus Manager Methe dem deutschen Mittelstand, „sondern der Kundennutzen muss an erster Stelle stehen.“ Entscheider:innen müssten jetzt aktiv werden. Dazu bedarf es auch ein Umdenken, was Daten angeht, fordert Ingo Sawilla: „Viele verstehen Daten noch nicht als Wert oder Asset“, sagt er. Dabei sind sie genau das, wie Methe am Beispiel seines eigenen CUBE-E-Bikes illustriert: BOSCH als Hersteller von Komponenten seines Rads suche immer mehr die direkte Verbindung zu ihm als Endkunden, spiele Sales-Kampagnen aus oder biete Versicherungen an: „Hier wartet eine Chance für neue Geschäftsmodelle“, sagt Methe. Zunehmend werden sich Unternehmen außerdem darüber Gedanken machen, welche Daten sie erheben, ergänzt Sawilla: „Wir haben bei Trumpf mit der Zeit gelernt: Viele Daten sind für uns gar nicht nutzbar. Es geht deshalb nicht darum, wild Daten einzusammeln, sondern gut darüber nachzudenken, welches Problem ich eigentlich lösen möchte.“

Unsere Keynote Speaker beim Roundtable Service

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Christian Methe
Atreus Manager / Geschäftsführer FOKUS GmbH

Christian Methe ist seit über 30 Jahren im Business Development mit dem Aufbau neuer, innovativer Geschäftsmodelle tätig. Er begann als Geschäftsführer eines Systemhauses und konzentrierte sich auf die Neupositionierung von Unternehmen in transformativen Märkten. Herr Methe kooperierte mit Risikokapitalgebern und steuerte die strategische Neuausrichtung und operative Umsetzung von mehr als einem Dutzend Portfoliounternehmen. Die wichtigsten Stationen waren der Biotech-Ausrüster Innovatis AG Bielefeld, der Outsourcer Exigen San Francisco, der Elektronikfertiger AEMtec GmbH Berlin, die Exceet Secure Solutions AG Düsseldorf sowie die ISTOS GmbH, ein Start-up des Weltmarktführers DMG MORI. Christian Methe war als Geschäftsführer, im Vorstand oder im Aufsichtsrat für die Unternehmensentwicklung im Rahmen von Geschäftsaufbauten oder Restrukturierungen verantwortlich.

Christian Methe nutzte hierbei die Potenziale der Digitalisierung in Produkten und Prozessen und beschäftigt sich u.a. mit den Themen Plattformökonomie und zukünftigen ECO-Systemen wie CATENA-X. Er ist Mitglied des Steering Committee Manufacturing-X des deutschen Bundesministeriums für Klima und Wirtschaft.

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Ingo Sawilla
Coordinator Datagovernance + Datasecurity, TRUMPF Werkzeugmaschinen SE + Co. KG

Ingo Sawilla startete im Jahr 2000 als Entwicklungsingenieur im Bereich Steuerungsentwicklung, den er ab 2005 leitete. Danach hatte er verschiedene Führungspositionen im Bereich Entwicklung und Service inne und baute das Monitoring und die Analytics auf. Derzeit ist er bei TRUMPF Werkzeugmaschinen SE + Co. KG in der Rolle als Coordinator Datagovernance und Datasecurity aktiv sowie als Information Security Coordinator und Data Protection Manager.

Er sammelte Geschäfts- und Managementerfahrung als Konsortialführer für XForge, Projektpartner bei Catena-X sowie als Mitinitiator und Treiber von Manufacturing-X und Factory-X. Er ist Mitautor der KI-Normungsroadmap und anderer Publikationen. Neben seiner Managementerfahrung verfügt er über CDO- und ITIL-zertifizierte digitale Expertise.

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Dr. Hubertus von Roenne
Managing Partner Data Sharing Solutions

Dr. Hubertus von Roenne begleitet Führungskräfte in Wirtschaft und Verwaltung bei der digitalen Transformation und Datennutzung. 

Durch seine langjährigen Führungstätigkeiten im Tech-Sektor (AOL, British Telecom) und als CDO mittelständischer Unternehmen sowie seine Ausbildung als Jurist, versteht er es, die juristischen, technologischen und organisatorischen Herausforderungen der Datennutzung ganzheitlich zu adressieren. 

Er hat bei BT globale Geschäftseinheiten geführt, das IoT-Portfolio aufgebaut und im Mittelstand umfangreiche Transformationsprogramme verantwortet. Aufgrund dieser Erfahrungen weiß er, wie das operative Geschäft optimiert oder neue Geschäftsmodelle aufgebaut werden können – unter kreativer Nutzung der rechtlichen Rahmenbedingungen und in Kenntnis der typischen organisationsinternen Widerstände bei Veränderungen.

Durch seine langjährigen Aufenthalte in London und Paris verfügt Dr. Hubertus von Roenne zudem über ein großes internationales Netzwerk und fundierte Kenntnisse des angelsächsischen und französischen Kulturraums.   

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