

Atreus in den Medien
„Wettbewerbsfähigkeit ist das Leitprinzip“
Interview von Martin Schulz und Thomas Gläßer in Springer Professional
Ohne bezahlbare und verlässliche Energie drohen Investitionsstau und Standortverlust. Die aktuelle Atreus Studie fordert klare Prioritäten – mit Wettbewerbsfähigkeit im Zentrum. Martin Schulz und Thomas Gläßer geben im Interview einen Überblick über die zentralen Erkenntnisse der Atreus Studie und eine Einschätzung zum Standort Deutschland im internationalen Vergleich.
Energie ist mehr als ein Kostenfaktor
Die aktuelle Energiestudie von Atreus macht deutlich: Energie ist längst strategischer Standortfaktor für Unternehmen – und dieser Faktor wird zunehmend zum Risiko. Investitionen werden aufgeschoben, weil stabile politische Leitplanken fehlen. Das Vertrauen in die Energiepolitik schwindet.
Planungsunsicherheit bremst Investitionen
Mehr als 60 % der Führungskräfte sehen sich stark von Energiefragen betroffen. „Unternehmen verschieben Investitionen, weil es keine Planungssicherheit gibt“, sagt Thomas Gläßer. Dies betrifft nicht nur fossile, sondern auch erneuerbare Energien. Gleichzeitig steigen Betriebs- und Kapitalkosten. Viele Firmen bilden Rücklagen oder kalkulieren höhere Risiken ein – was die Kapitalbeschaffung erschwert.
Standorte werden zunehmend nach Energieverfügbarkeit ausgewählt. Kurzfristig wird die Produktion an volatile Strompreise angepasst, um Kosten zu senken.
Die Forderung: verlässliche Rahmenbedingungen
Der Appell der Wirtschaft ist eindeutig: „Unternehmen brauchen einen stabilen Ordnungsrahmen, klare Regeln und Transparenz“, betont Martin Schulz. Doch die Realität sieht anders aus: Politische Richtungswechsel, wie bei CCS, mindern Vertrauen.
„Die Energiewende ist ein Generationenprojekt. Dafür braucht es parteiübergreifenden Konsens – nicht nur Maßnahmen bis zur nächsten Wahl“, so Schulz. Ohne Verlässlichkeit bleibt der Investitionsstau bestehen.
Versorgungssicherheit vor Klimazielen?
Die Studie zeigt: Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit stehen ganz oben auf der Agenda – noch vor Klimazielen. Das ist kein Rückschritt, sondern eine notwendige Priorisierung, betonen die Studienleiter. „Ohne stabile Energieversorgung gibt es keine Basis für Klimaschutz“, erklärt Schulz. Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit müssen gemeinsam gedacht werden.
Kein klarer Kurs
Nur 6 % der Befragten sehen ein schlüssiges Energiekonzept der Bundesregierung. Es fehlt eine Roadmap mit konkreten Etappen und abgestimmten Maßnahmen. Einzelentscheidungen, ideologische Debatten und Zielkonflikte behindern die Umsetzung.
„Die Sektoren Strom, Wärme, Gas und die Bereiche Industrie, Gebäude, Verkehr – sie müssen zusammengedacht werden“, fordert Gläßer. Genau das fehle bisher.
Quelle: Dieser Artikel basiert auf dem Interview “Wettbewerbsfähigkeit ist das Leitprinzip” bei Springer Professional vom 31. Juli 2025.
Die vollständige Atreus Studie “Spannungsfeld Energie – zwischen Fortschritt und Rückschritt” können Sie hier nachlesen:
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