

Markteinschätzung
Premiumhersteller melden erneut Gewinneinbrüche – Wege aus der Abwärtsspirale
von Stefan Randak
Die Ergebniszahlen zum zweiten Quartal liegen vor und zeigen gravierende Gewinneinbrüche gegenüber den Vorjahren.
- Porsche: Minus 91 %
- Mercedes : Minus 69 %
- Audi: Minus 66 %
- BMW: Minus 32 %
- VW: Minus 29 %
Aber nicht nur die Ergebnisse, auch Absatz und Umsatz leiden
Die Ursachen sind vielschichtig:
- Die rückläufige Absatzentwicklung der deutschen Premiumhersteller in China konnte bis dato nicht gestoppt werden.
- Der schleppende Anlauf der E-Mobilität. Während sich in China die Käufer mehr für heimische Modelle entscheiden (aufgrund Preis und Features) sind die Käufer in Europa weitgehendst verunsichert (Infrastruktur, Preis, Wiederverkaufswert). In den USA gibt es einen „Revival“ der Verbrenner.
- Laufende aber auch noch geplante Stellenabbaumaßnahmen kosten die deutschen Unternehmen Millionenbeträge.
- Die Kosten für Zölle lagen für die Premiumhersteller in der Regel im dreistelligen Millionenbereich.
- Auch steigende Logistikkosten machen den Herstellern zunehmend zu schaffen.
Wo liegt die Zukunft bzw. wie können sich die deutschen Hersteller der Abwärtsspirale entziehen?
- Es bedarf einer Optimierung der Kosten und einer Steigerung der Effizienz in allen Bereichen
- Auch der automotive „Footprint“ muss verbessert werden (d.h. in welchem Land macht es anlässlich der zunehmenden Abschottung durch Zölle Sinn zu produzieren oder zu montieren) bzw. welche nachhaltig unrentable Standorte sind vom Netz zu nehmen.
- Ebenfalls bedarf es neuer Modelle mit besseren Features, um die Kunden in den größten Märkten (z.B. China) wieder mehr für die Marke zu begeistern.
- Wo wären sogar sinnvoll Firmenübernahmen anzustreben, um sich strategisch und/ oder im Hinblick auf fehlendes Knowhow, besser zu positionieren.
- Auch Partnerschaften mit anderen Herstellern (z.B. bei der Beschaffung) sind stärker in Betracht zu ziehen, um Kostenvorteile zu erreichen.
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