

Atreus in den Medien
Zu kurz gedacht? Zukunftsaussichten für die Automobilbranche
Stefan Randak über die Automobilbranche und E-Mobilität
Die deutsche Automobilbranche – einst Symbol für Innovationskraft und Exportstärke – steht heute vor tiefgreifenden Herausforderungen. Die Umstellung auf reine Elektromobilität, ambitionierte Klimavorgaben und ein schwächelnder Absatzmarkt in China setzen Hersteller wie Mercedes-Benz, Porsche und zentrale Zulieferer wie Bosch und ZF massiv unter Druck. Im aktuellen Beitrag für die Börsenzeitung analysiert Stefan Randak, Partner bei Atreus, die Situation führender Unternehmen der Branche und zeigt auf, warum der Weg der Transformation differenzierter gedacht werden muss.
Elektromobilität: Kurs mit Risiken und Nebenwirkungen
Die Strategie, konsequent auf Elektromobilität zu setzen, wurde in vielen Unternehmen früh und entschieden eingeschlagen – doch der Markterfolg blieb aus. Bei Mercedes-Benz scheiterte die Luxus-E-Strategie insbesondere am chinesischen Markt. Porsche verzeichnete Absatzrückgänge beim Taycan von nahezu 50 %, der E-Macan musste wegen technischer Probleme verschoben werden. Erste Unternehmen rudern bereits zurück und planen, wieder stärker auf Verbrennungs- und Hybridantriebe zu setzen.
Beschäftigung unter Druck: Massive Einschnitte erwartet
Mit der strategischen Neuausrichtung geht ein dramatischer Personalabbau einher. Mercedes-Benz kündigt Einsparungen von bis zu 20.000 Stellen an, Porsche plant den Abbau von 1.900 Arbeitsplätzen. Zulieferer wie Bosch und ZF reagieren auf sinkende Margen, Umsatzeinbrüche und hohe Schulden mit deutschlandweiten Stellenstreichungen – allein bei Bosch sind bis zu 14.000 Arbeitsplätze betroffen.
Absatzkrise in China: Von Hoffnungsträger zum Sorgenkind
China, über Jahre der wichtigste Absatzmarkt der deutschen Autoindustrie, verliert deutlich an Bedeutung. Porsche verzeichnet hier im Vergleich zu 2021 ein Minus von über 40 %. Auch Mercedes-Benz leidet unter schwachen Verkäufen und hohem Preisdruck. Diese Entwicklung trifft nicht nur OEMs, sondern auch die Zulieferindustrie – und verstärkt den Transformationsdruck zusätzlich.
Politische Rahmenbedingungen als Transformationsbremse
Die Rahmenbedingungen für den Wandel könnten ungünstiger kaum sein: fehlende Subventionen, hohe Energiekosten, schleppender Ausbau der Ladeinfrastruktur und zusätzliche regulatorische Belastungen – etwa durch das Lieferkettengesetz – verschärfen die Wettbewerbsnachteile europäischer Anbieter. Der von der EU angestoßene Transformationsprozess droht, an der wirtschaftlichen Realität zu scheitern, wenn keine industriepolitische Flankierung erfolgt.
Quelle
Die Zusammenfassung basiert auf dem Interview “Automobilindustrie vor großen Aufgaben“, aus der Börsenzeitung, 15.3.2025.
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