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Pressemitteilung

Agilität, Kommunikation und Innovationsstärke sind gefragt

Atreus Digital A·lounge – Restrukturierung und Transformation in schwierigen Zeiten

Weitsicht und vorausschauendes Handeln sind gefragt

München, 28. Februar 2024 – Vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Gesamtsituation gerät das Thema Restrukturierung immer mehr in den Blickpunkt. Die Dauer der Restrukturierungen wird länger, immer größere Unternehmen geraten in Anbetracht der Multi-Krisen-Zeiten in den Strudel und werden vom Abwärtssog erfasst. Weil sich gleichzeitig die Geschäftsbasis ändert, reicht eine „normale“ Restrukturierung allein mittlerweile nicht mehr aus, es geht vielmehr um eine parallele Transformation und Restrukturierung. Das wiederum erfordert neue Ansätze und Perspektiven. Doch wie kommt man aus diesen komplizierten Situationen wieder heraus, welche Empfehlungen geben erfahrene Experten – und wo lauern auf dem Weg zu einer erfolgreichen Restrukturierung und Transformation Hürden und Fallstricke?

Um aktuelle Herausforderungen zu diskutieren und wertvolle Ratschläge zu dieser spannenden Thematik zu liefern, fand nun in München die Atreus A-Lounge Digital unter dem Titel „Restrukturierung und Transformation in schwierigen Zeiten“ statt. Gleich drei namhafte Keynote Speaker konnten für die Veranstaltung gewonnen werden, an der rund 950 interessierte Zuhörer virtuell teilnahmen. Unter der Moderation der beiden Restrukturierungsexperten Dr. Harald Linné, Co-Gründer und Managing Partner bei Atreus, sowie Tibor Reischitz, Direktor und Mitglied der Solution Group Maschinen- und Anlagenbau bei Atreus, wurden dabei rund zwei Stunden lang die aktuellen Entwicklungen im Bereich Restrukturierung und Transformation genau unter die Lupe genommen. Dr. Linné und Reischitz führten durch die kurzweilige Veranstaltung, hakten mit ihren Fragen immer wieder nach und boten den Teilnehmern und Zuhörern per Chat die Gelegenheit, auch ihrerseits Fragen an die zur A-Lounge eingeladenen Experten und Keynote Speaker zu richten.

Renommierte Experten geben fundierte Einblicke und Ratschläge

Neben Holger Rabelt, Managing Director Group Risk Management der Commerzbank AG, gehörten auch Pepijn Dinandt, Co-CEO bei Eberspächer Climate Control Systems/Automotive Controls, sowie Gunnar Voss von Dahlen, CFO der Rentschler Biopharma SE, zur hochkarätig besetzten Expertenrunde der A-Lounge.

Rabelt verwies gleich zu Beginn auf eine ganze Reihe von Faktoren, die Unternehmen in Bedrängnis bringen: Ob schwächelndes China, Rezession in Deutschland, Inflation, Kostendruck, geopolitische Risiken, ESG/Klimaneutralität oder vieles mehr – die Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen. „Wir sind mittlerweile im vierten oder fünften Krisenjahr hintereinander nach dem Covid-Ausbruch, dem Ukraine-Krieg, der Energiepreis-Explosion etc. Dieses Umfeld erschwert den Ausblick für die Unternehmen und trübt ihr Umfeld ein“, verdeutlichte der langjährige Banken-Manager, der früher unter anderem auch für die Dresdner Bank tätig war.

Er ging in seinem Impulsvortrag auf die größten Herausforderungen für CROs (Chief Restructuring Officer) und deren häufigsten und typischen Fehler ein. Neben der Unterschätzung der Fallkomplexität sei auch das Infragestellen von Sanierungsgutachten eine Gefahr. Die Kommunikation mit allen wesentlichen Stakeholdern (Banken, Management, Mitarbeiter) sei dagegen elementar für den Erfolg. „Ohne Zustimmung der Mitarbeiter werden sie keine Restrukturierung erfolgreich durchführen“, gab Rabelt zu bedenken. Hinzu komme, dass der CRO die Konzepte analysieren und verstehen müsse, um die Restrukturierung begleiten zu können. „Der CRO sollte auch Hand anlegen können an das Sanierungsgutachten und seine Inhalte, denn er muss umsetzen, was der Sanierungsgutachter zu Papier bringt“, verdeutlichte der Commerzbank-Manager. Rabelt unterstrich zudem, dass neben der notwendigen fachlichen Expertise auch Soft Skills wie Persönlichkeit, Fingerspitzengefühl und Durchsetzungsstärke gefragt seien. „Ein guter CRO erkennt strukturelle und Know-How-Defizite im Unternehmen und kommuniziert Ziele klar und unmissverständlich“, so der Experte.

Derweil erläuterte Pepijn Dinandt, der in der Vergangenheit unter anderem auch für Siemens tätig war und vielfältige Erfahrungen als CRO gesammelt hat, dass es in dieser Rolle von zentraler Bedeutung sei, ein Gefühl für das jeweilige Business zu entwickeln, die Mitarbeiter und das Management mitzunehmen und Umsetzungsstärke zu demonstrieren. Der Restrukturierungsexperte zeigte anhand konkreter Beispiele vier Schlüsselerfahrungen aus der Praxis für den Erfolg auf und verdeutlichte dabei, dass es enorm wichtig sei, nicht voreingenommen an Aufgaben heranzugehen, bereit zu sein, Fehler zu machen, und stets mit Offenheit zuzuhören. „Oft fehlt der Mut, in einer akuten Krise wirklich die harten Maßnahmen durchzusetzen. Eine strategische Überprüfung des Geschäftsmodells ist notwendig“, so Dinandt, der auch auf die Unterschiede zwischen einer Restrukturierung und einer Transformation einging.

„Eine erfolgreiche Restrukturierung ist das Erreichen des Gipfels mit klarem Ziel und ist in Deutschland innerhalb von 12 Monaten möglich. Eine Transformation dagegen ist eine längere Expedition, auch wenn die Symptome ähnlich sind. Das Thema Zeit ist ein zentraler Faktor“, erläuterte der Manager. Transformation heißt, das aktuelle Geschäftsmodell ist in Gefahr oder nicht mehr zukunftsfähig. Dabei geht es nicht um das richtige Wording, sondern um eine gravierende Veränderung der neuen Geschäftsausrichtung. Ein Weiterso mit nur geringeren Kosten reicht nicht aus, vielmehr müssen neue Produkte und Services entwickelt werden. Das erfordert neues Know How, neue Lieferanten und ggf. auch neue Märkte.

Grundsätzlich gelte: Je früher die Ursachen der Krise und das aktuelle Unternehmensstadium erkannt werden, desto größer sind die Erfolgsaussichten. „Nachhaltige Veränderung in der Organisation kann nur erreicht werden, wenn die Menschen mitgenommen werden“, gab Dinandt zu bedenken. Entscheidend für den Erfolg seien vor allem Veränderungsagilität und Führungskompetenz des CEO, CTO, CFO und CRO. Aber auch Schnelligkeit, Pragmatismus und Konsequenz in der Umsetzung. Das Vorhandensein eines gut durchdachten Plans sei ebenfalls von immenser Bedeutung. Nur die Teams könnten das Spiel erfolgreich gewinnen. „Misserfolge resultieren aus der unzureichenden Qualität der Teams“.

Konkretes Fallbeispiel einer erfolgreichen Umsetzung mit Atreus

Gunnar Voss von Dahlen ging unterdessen auf ein zusammen mit Atreus auf- und umgesetztes Fallbeispiel ein und zeigte auf, wie eine erfolgreiche Restrukturierung aussehen kann: Eine weltweit aufgestellte und global agierende Brand Experience Agency in Private Equity-Hand mit einem Jahresumsatz von 250 Millionen Euro und über 1000 Mitarbeitern litt unter einer sehr geringen Profitabilität und einer stark angespannten Liquiditätssituation. Bestandsbanken wollten das Engagement verlassen und hatten das Vertrauen in das Unternehmen verloren, die strategische Ausrichtung war zerfasert. Die Zielsetzung und Aufgabenstellung war daher klar umrissen: Sicherung der Refinanzierung durch nachhaltige Verbesserung der Profit- und Liquiditätssituation bei gleichzeitiger Schärfung des Marktauftritts.

Die erfolgreiche Transformation gelang in kurzer Zeit, die Liquidität wurde gesichert, der Profit erhöht, die Geschäftsbereiche konsolidiert, die Banken gesichert und die Kreditlinien erhöht. Voss von Dahlen ging ausführlich auf die gemeinsam mit Atreus ergriffenen Maßnahmen und die zielführende Vorgehensweise bei diesem Projekt ein. Neben dem notwendigen Aufbau von Vertrauen bei den Private Equity-Investoren und beim Management, dass ein Erfolg möglich ist, war unter anderem der Aufbau nachhaltiger Profit-Maßnahmen zum Vertrauensaufbau bei den Stakeholdern und zur Verringerung der Overhead-Kosten erforderlich. „Es bedurfte auch der Bereinigung der zerfaserten Strategie und Geschäftsbereiche, um die Komplexität zu verringern“, erläuterte Voss von Dahlen. Der Aufbau einer neuen, einfachen und eingängigen Equity-Story, um das komplexe Geschäftsmodell erklärbar zu machen und abschließende Verhandlung mit den Banken, um Kreditlinien zu verlängern und auszubauen, waren ebenfalls Teil der erfolgreich umgesetzten Strategie.

„Es geht darum, Erwartungen zu erfüllen und Ruhe reinzubringen, nach dem Motto: Das schaffen wir“, betonte Voss von Dahlen, der in seiner beruflichen Laufbahn unter anderem auch für BDO, die Software AG und Heidelberger Druck tätig war. „Interesse, Neugierde, die richtige Einstellung und den Menschen gut zuhören zu können sind genauso wichtig wie die richtigen Werkzeuge für die jeweilige Aufgabenstellung“, fasste der Experte einige zentrale Anforderungen an den CRO zusammen. Gleiches gelte für ein hohes Maß an Kommunikation und absolute Authentizität.

Teilnehmer und Zuhörer stellen zahlreiche Fragen

Im Verlauf der Impulsvorträge richteten die zahlreichen Teilnehmer und Zuhörer ihre Fragen an die Experten der Panel-Diskussion. Während der Veranstaltung wurden den Zugeschalteten zudem immer wieder aktuelle Zahlen, Daten, Fakten und Umfrageergebnisse von Atreus präsentiert – etwa hinsichtlich der häufigsten Gründe für die zunehmenden Restrukturierungen in der Bundesrepublik (strategische Managementfehler und wirtschaftspolitische Lage). Die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse nahmen Dr. Harald Linné und Tibor Reischitz vor.

Am Ende eines aufschlussreichen und spannenden Mittags wurden nicht nur die wesentlichen Fragen fundiert beantwortet, sondern stand zudem ein hoher Erkenntnisgewinn für alle Beteiligten zu einem bedeutenden Thema. Denn der richtige Umgang mit Krisensituation und komplexen Herausforderungen wird für Unternehmen branchenübergreifend zur Schlüsselfrage der Zukunft.

Fazit: Restrukturierungen und Transformationen sind Ausnahmesituationen für das gesamte Unternehmen, Menschen und Organisationen befinden sich dabei in einer unkomfortablen Lage. Umso mehr sollte klar sein, dass Restrukturierung und Transformation Führungsaufgabe ist, bei der obendrein ein hohes Maß an Erfahrung und Kommunikationsstärke benötigt werden. „Um in den nächsten fünf bis zehn Jahren wieder erfolgreich zu werden, braucht Deutschland eine Aufbruchstimmung. Die sehe ich aktuell aber leider noch nicht so richtig“, blickte Dr. Harald Linné voraus. Und war sich darin mit allen Experten einig. Umso wichtiger dürften Agilität, Innovationsstärke und Bildung für die Unternehmen werden, um gar nicht erst in die Restrukturierungsfalle zu tappen.

Über Atreus

Die Atreus GmbH (LLC), führender Anbieter für Executive Interim Management in Deutschland, unterstützt Kunden bei der Lösung besonders herausfordernder Veränderungssituationen durch die Vermittlung von erfahrenen Führungskräften für Linien-, Projekt- und Programmmanagementaufgaben. Mit maßgeschneiderten und qualitativ hochwertigen Dienstleistungen bietet Atreus Interim Management Lösungen auf C-Suite-Ebene und mit Relevanz für die C-Suite-Ebene an. Das Unternehmen wurde 2006 gegründet und wird von den Gründern und Geschäftsführern Dr. Harald Linné und Rainer Nagel geleitet. Mit einem Netzwerk von mehr als 16.000 Interim Managern hat Atreus allein im vergangenen Jahr mehr als 400 Projekte für 250 Kunden im In- und Ausland durchgeführt. Atreus ist Teil von Heidrick & Struggles (Nasdaq: HSII), einem führenden Anbieter von globaler Führungskräfteberatung und On-Demand-Talentlösungen, der den Bedarf der weltweit führenden Unternehmen an Führungskräften und Beratung deckt.

Pressekontakt:

Atreus GmbH
Sabine Dreesen (Leitung Marketing), dreesen@atreus.de, +49 89 45 22 49 420

WBCO Public Relations & Business Communications GmbH
Frank Wöllstein, f.woellstein@wbco.de, +49 69 1338 8035

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