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A·lounge Automotive & Mobility

Zukunft sichern durch Transformation: Wie Digitalisierung das Automotive Eco System neu definiert

Software first, Hardware second

Die Automobilindustrie steht vor einem historischen Wendepunkt. Elektromobilität, autonomes Fahren und neue Mobilitätskonzepte verändern die Branche radikal – doch kein Faktor ist so entscheidend wie die Digitalisierung.

Software wird zum Herzstück des Fahrzeugs – und zum Schlüssel für Differenzierung und Innovation.

Für etablierte Hersteller kommt dieser Wandel einem Erdbeben gleich. Jahrzehntelang waren ihre Organisationen auf die Entwicklung und Fertigung herausragender Hardware ausgerichtet: lineare Entwicklung, mechanische Perfektion, hierarchische Strukturen.

Diese Erfolgsformel hat ausgedient.

Heute gilt: Software first, Hardware second. Nun gilt es agile Prozesse, neue Strukturen und eine digitale Unternehmenskultur zu etablieren. Doch dieser Wandel ist tiefgreifender als ein technologisches Update – er verlangt eine kulturelle Transformation.

Der Erfolg – oder das Scheitern – dieses Wandels entscheidet über ihre Zukunftsfähigkeit. Das Kundenerlebnis, die Funktionalität und Innovation eines Fahrzeugs werden zunehmend von seiner Software bestimmt. Agilität, iterative Prozesse und interdisziplinäre Teams ersetzen das starre Wasserfallmodell.

Die Uhr tickt: Während chinesische OEMs mit hoher Geschwindigkeit und Effizienz voranschreiten, kämpfen europäische Hersteller mit langen Produktzyklen und hohen Kosten. Aktuellen Studien zufolge benötigen sie das Vierfache an Budget und doppelt so viel Entwicklungszeit wie ihre chinesischen Wettbewerber – bei gleichzeitig sinkender Wettbewerbsfähigkeit.

In diesem Panel diskutieren wir mit Branchenexpert:innen, wie europäische OEMs und Zulieferer den digitalen Umbruch meistern können – und beleuchten die Strategien, Technologien und organisatorischen Veränderungen, die erforderlich sind, um im Rennen um die Zukunft der Mobilität nicht abgehängt zu werden.

Seien Sie dabei, wenn wir die entscheidenden Fragen stellen und Lösungsansätze entwickeln, die die Weichen für die kommenden Jahrzehnte stellen. Gewinnen Sie wertvolle Einblicke für Ihre Rolle und sichern Sie sich jetzt Ihren Platz!

Sie haben die Veranstaltung verpasst?

Sehen Sie sich das Re-Play mit den wichtigsten Erkenntnissen an:

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Veranstaltung

Digital via Livestream

12 Juni, 12:30 Uhr bis 13:30 Uhr

  • Begrüßung und Vorstellung der Speaker
  • Diskussion mit Uwe Hochgeschurtz, Ex-COO, Stellantis, Thorsten Aust, Director of Engineering, Harman International, Sophie Seiwald-Højer, IT Strategy Consultant und Dr. Patrick Bartsch, Principal Evangelist, Auto – AWS Applied AI, Amazon Web Services
  • Fragen aus dem Publikum
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Thema

Die Autoindustrie steht am Wendepunkt: Digitalisierung, Software und neue Mobilitätskonzepte verändern alles. Es gilt: Software first, Hardware second.

Wie können Europas OEMs den Rückstand aufholen und im globalen Wettbewerb bestehen? Unser Panel bringt Antworten – mit Expert:innen, Strategien und mutigen Perspektiven.

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Automotive & Mobility

Unternehmen durch schwere Zeiten zu führen, erfordert sturmerprobte Profis mit Power und Fingerspitzengefühl.

Wir unterstützen Sie bei Herausforderungen im Bereich Automotive:

Atreus A·lounge Digital

Die wichtigsten Erkenntnisse in acht Thesen:

Die Automobilindustrie steht an – oder schon nach – einem historischen Wendepunkt. Elektromobilität, autonomes Fahren und neue Mobilitätskonzepte revolutionieren die Branche. Doch entscheidender als je zuvor ist die Digitalisierung bei den OEMs selbst. Unter Moderation der Atreus Direktoren Martin Hunglinger und Bernhard Gruber diskutierten Branchenexpert:innen, wie europäische OEMs und Zulieferer den digitalen Umbruch erfolgreich meistern können.

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1. Digitalisierung als existenzieller Wendepunkt: Europäische Hersteller drohen abgehängt zu werden.

Europäische OEMs kämpfen laut einer Blitzumfrage unter den Teilnehmenden der A.lounge besonders mit starren Unternehmensstrukturen (43 %) und Schwierigkeiten bei der Softwareentwicklung und -integration (25 %). Uwe Hochgeschurtz, Advisor und Ex-COO von Stellantis, sieht die europäischen Hersteller denn auch insgesamt weit hinten: „Wir stehen schon nach dem Wendepunkt. In Sachen Elektromobilität und Software haben wir massiv an Boden verloren, die Batteriezellenproduktion liegt nahezu vollständig in chinesischer Hand. Hier fehlt es in Europa völlig an eigenen Kapazitäten und Kompetenzen.“

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2. Software first, Hardware second: Ein fundamentaler kultureller Wandel ist erforderlich.

„Die alte Formel, Hardware zu perfektionieren, reicht nicht mehr aus“, erklärt Sophie Seiwald-Højer, IT Strategy Consultant und Ex-Mercedes-Benz-Managerin. Sie fordert einen radikalen kulturellen Wandel: „Wir müssen weg vom Produktdenken und hin zu einem kundenzentrierten Ansatz. Es reicht nicht mehr, gute Autos zu bauen – wir müssen Kundenerlebnisse schaffen.“ In vielen Pressemitteilungen von OEMs, beobachtet sie, gehe es aber fast nur ums Auto, aber nicht um den Kunden: „Wie benutzt eigentlich der Kunde das Auto?“

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3. KI-Agenten können die Entwicklungsprozesse revolutionieren.

Dr. Patrick Bartsch von Amazon Web Services betont besonders das Potenzial KI-gestützter Agenten: „Agenten unterstützen zum Beispiel das Requirements Engineering massiv. Das erhöht die Effizienz und gibt Fachkräften Raum für kreative und strategische Aufgaben.“ Bartsch erwartet in Sachen Agenten in den kommenden Jahren sehr viel Differenzierung. Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz seien jedoch offene Schnittstellen und ein freier Datenzugang – beides aktuell noch Mangelware bei den deutschen OEMs. Das Ziel ist in seinen Augen, „ganze Agenturen zu bauen, die die Arbeitsprozesse in der Automobilwirtschaft optimieren helfen.“

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4. Fehlende Standards bremsen die digitale Transformation aus.

Die Atreus Blitzumfrage zeigt auch, dass fehlende gemeinsame Standards und Architekturen (36 %) die größte Herausforderung für die Kooperation zwischen OEMs und Zulieferern darstellen, gefolgt von fehlenden Schnittstellen und unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der Softwareentwicklung. Thorsten Aust, Director of Engineering bei Harman International, bestätigt das. Es fehle noch eine einheitliche Sprache zwischen Zulieferern und OEMs. Dafür brauche es aber einen kulturellen Shift.

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5. Iterative Entwicklung ist künftig der Schlüssel zum Erfolg.

Um konkurrenzfähig zu bleiben, fordert Beraterin Seiwald-Højer eine agile, iterative Entwicklung: „Nur so erkennen wir frühzeitig Kundenbedürfnisse und können rasch reagieren. Die Fähigkeit, kontinuierlich neue Funktionen ins Auto zu bringen, wird künftig entscheidend sein.“ Vorbei seien die Zeiten, in denen ein Modell einmal entwickelt wird und dann über Jahre in seinem Zustand bleibt. Harman-Director Aust ergänzt: „Wir müssen Produkte entwickeln, die nach dem Marktstart kontinuierlich verbessert werden können. Updatefähigkeit ist ein Muss.“ Damit, so Aust, ließen sich Zyklen und die Time-to-Market verkürzen.

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6. Kulturwandel gelingt nur mit externem Input und Offenheit.

Europäische OEMs benötigen laut Seiwald-Højer dringend externe Perspektiven: Es reiche nicht aus, interne Kompetenzen umzustrukturieren. „Der Wandel gelingt besonders gut, wenn man Leute von außen holt, sonst schmort man zu sehr im eigenen Saft.“ Als Interim Manager, so Seiwald-Højer, brauche man dabei vor allem die Fähigkeit, ausgleichend und integrierend zu wirken – statt einen „Bulldozer-Approach“ zu fahren: „Leute mitnehmen, einbinden und Schritt für Schritt für die Veränderung gewinnen.“ Advisor Hochgeschurtz warnt in diesem Kontext vor Legacy-Denken: Es brauche jetzt zum Beispiel „Leute, die sich wirklich mit Batterien auskennen.“ Und die kommen zumeist von außen.

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7. Cloud- und KI-Technologien stärken Innovationsfähigkeit.

„Die Cloud wird oft als verlängerte Werkbank gesehen“, beobachtet Dr. Bartsch von Amazon Web Services. „Aber die Cloud ist kein Anhängsel, sondern die Basis für effiziente und innovative Entwicklung. KI läuft hauptsächlich über die Cloud. Agentenbasierte Systeme ermöglichen erhebliche Zeiteinsparungen und Produktivitätssteigerungen in der Fahrzeugentwicklung.“ Dies müsse aber auch bei den entscheidenden Personen bei den OEMs ankommen.

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8. Europa muss mutiger und ambitionierter werden, um im globalen Wettbewerb zu bestehen.

Hochgeschurtz empfiehlt eine radikale Strategie: „Fokussierung auf Elektromobilität sowie die konsequente Digitalisierung und Produktionsverlagerung ins kostengünstigere Ausland sind notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Das „ewige Gezerre um den Verbrenner sollte aufhören.“ Sophie Seiwald-Højer appelliert an die OEMs, gerade in der aktuell schwierigen Lage an die eigenen Stärken zu glauben. Und Thorsten Aust ergänzt abschließend: „Die Branche braucht jetzt Mut: Komfortzone verlassen, out of the box denken, Dinge von anderen Seiten beleuchten, Erfahrungen weitergeben.“

Unsere Experten und Diskutanten

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Uwe Hochgeschurtz
Advisor & Ex-COO, Stellantis

Uwe Hochgeschurtz ist ein echter Automobil Veteran mit 35 Jahren Erfahrung bei vier verschiedenen Herstellern aus Deutschland, Frankreich, Italien und den USA.

Neben seinen Stationen als CEO Job bei Opel und COO bei Stellantis, erzielte er insbesondere in Sales und Marketing immer wieder große Erfolge. Bemerkenswert ist seine Stellung als BEV Pionier, der den Renault ZOE über viele Jahre zum Bestseller in Deutschland machte.

Heute ist er für verschiedene Beratungsunternehmen, Investoren und Private Equity als Berater tätig sowie als Advisor bei Atreus. Er führt seine eigene Consulting Firma in Zürich und ist nach wie vor ein Auto Enthusiast oder wie man im Autogeschäft sagt: ein echter Car-Guy.

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Thorsten Aust
Director of Engineering, Harman International

Thorsten Aust blickt auf über 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung komplexer Softwaresysteme zurück, davon mehr als 10 Jahre in Führungsrollen im internationalen Automotive- und Technologiebereich.

Seit 2023 ist Thorsten Aust als Director of Engineering bei Harman International tätig und verantwortet dort den Aufbau und die Skalierung einer globalen Softwareorganisation innerhalb der System Domain. Sein Schwerpunkt liegt auf cloud-nativen Architekturen, sicherheitskritischen Systemen und der strategischen Weiterentwicklung technischer Plattformen.

Zuvor hatte er leitende Positionen bei Unternehmen wie Magna International, CARIAD (Volkswagen) und RLE inne, unter anderem im Bereich Portfolio- und Produktmanagement sowie in der Entwicklung innovativer Connected Services. Thorsten Aust ist ein technologiebegeisterter Führungsexperte mit unternehmerischem Mindset und starkem Interesse an KI, Automatisierung und nachhaltigen Systemarchitekturen.

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Sophie Seiwald-Højer
IT Strategy Consultant, Dozentin

Sophie Seiwald-Højer war über 20 Jahre in leitenden IT-Funktionen bei Mercedes-Benz tätig.

Ihre Stationen führten sie nicht nur entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines OEMs, sondern auch rund um den Globus.Zuletzt war sie Mitglied des globalen IT-Executive Committees von Mercedes-Benz, bevor sie sich im Januar 2024 selbstständig machte. Seither ist sie als unabhängige Beraterin tätig – mit Fokus auf die Zukunftsfähigkeit von IT- und Tech-Organisationen.  Sophie ist außerdem Co-Autorin des Buchs All Hands on Tech und Gastdozentin am Management Center Innsbruck (MCI).

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Dr. Patrick Bartsch
Principal Technology Evangelist, Applied AI – Amazon Web Services

Dr. Patrick Bartsch ist Principal Product Technology BDM bei Amazon Web Services und verfügt über fast 20 Jahre globale Erfahrung in der Automobilbranche.

Bevor er zu AWS kam, leitete er bei Jaguar Land Rover als Head of Technology Specialists Connected Car die Entwicklung von Konnektivitätslösungen zwischen Fahrzeug und Cloud, Cyber Security im vernetzten Fahrzeug sowie APIs und Prototypen zukünftiger Plattformen. Zu seinen Erfolgen zählt die Einführung der aktuellen Generation der Konnektivitätslösung mit dualer e-SIM und lokalem SIM-Profil-Download sowie die Etablierung eines Cyber-Security-Frameworks für vernetzte Fahrzeuge.

Vor seiner Zeit bei Jaguar Land Rover war Dr. Bartsch in verschiedenen Positionen bei Audi und Volkswagen tätig. Dort leitete er Projekte zur Softwareentwicklung für Embedded Units, insbesondere Motorsteuergeräte, und entwickelte umweltfreundliche Fahrsysteme. Zudem war er mehrere Jahre für die Systemarchitekturentwicklung von Infotainmentsystemen verantwortlich und leitete Projekte im Bereich vernetzter Fahrzeuge.

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