

Atreus in den Medien
Siemens treibt Healthineers-Abspaltung voran – Fokus auf industrielle Digitalisierung
Atreus Partner & Direktor Harald Smolak beurteilt die neue Ausrichtung von Siemens im Handelsblatt.
Durch verschärften Wettbewerb und steigenden Kapitalmarktdruck fokussieren viele Industrieunternehmen ihre Portfolios und richten sich stärker auf skalierbare Software‑ und Automationskerne aus. Vor diesem Hintergrund schärft Siemens sein Profil in Richtung industrielle Digitalisierung und ordnet die Rolle von Healthineers neu und stellt die neue “„One Tech Company“-Ausrichtung vor. Atreus Direktor Harald Smolak gibt im Handelsblatt seine Einschätzung zu den spannenden Entwicklungen bei Siemens.
Abspaltung von Siemens Healthineers
Der Aufsichtsrat entscheidet über ein mögliches Spin-off von Healthineers, das etwa 30 Prozent des Siemens-Umsatzes ausmacht und Weltmarktführer in der medizinischen Bildgebung ist. In Industriekreisen gilt ein Spin-off mit Ausgabe von Healthineers-Aktien als Sonderdividende als wahrscheinlich, bei gleichzeitiger Restbeteiligung von rund 30 Prozent durch Siemens.
Begründung und geplantes Vorgehen
Mit einer Zustimmung des Aufsichtsrats käme der Portfolioumbau der vergangenen Jahre zum Abschluss, nachdem die Energietechnik bereits als Siemens Energy abgespalten wurde. Geplant ist laut Industriekreisen, Healthineers-Aktien als Sonderdividende an Siemens-Aktionärinnen und -Aktionäre auszugeben und eine signifikante Minderheitsbeteiligung zu behalten. Aus Anteilsverkäufen könnten weitere Softwareakquisitionen finanziert werden.
Mögliche Transaktionsstruktur
Nach Informationen aus Industriekreisen favorisiert Siemens ein Spin-off, um eine schnelle Entkonsolidierung zu erreichen. Im Raum steht, Healthineers-Aktien als eine Art Sonderdividende an die Siemens-Aktionär:innen auszugeben, während Siemens eine Restbeteiligung von beispielsweise 30 Prozent behält. Erlöse aus möglichen weiteren Anteilsverkäufen könnten für Softwareakquisitionen verwendet werden.
Positionen der Beteiligten
Roland Busch, CEO von Siemens, treibt die Fokussierung auf Software und industrielle Digitalisierung voran. Bernd Montag, CEO von Healthineers, drängt auf Klarheit, da die Unsicherheit über die Konzernpläne den Healthineers-Aktienkurs in den vergangenen Jahren belastet habe.
Strategie „One Tech Company“
Ziel der neuen Strategie ist eine engere Verzahnung der Geschäftsbereiche, um parallele Technologieentwicklungen zu vermeiden, sowie ein einheitlicherer Marktauftritt beim Kunden. Begleitet werden könnte dies von Effizienzsteigerungen in der Verwaltung; in Industriekreisen werden in diesem Zusammenhang auch Befürchtungen über möglichen Stellenabbau geäußert.
Finanzielle Erwartungen
Unabhängig von der Strukturentscheidung rechnen Analyst:innen im Schnitt für das Geschäftsjahr 2024/25 (bis 30. September) mit einem Umsatzanstieg um knapp fünf Prozent auf gut 78 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis dürfte demnach von 11,4 auf knapp 12 Milliarden Euro zulegen, was die robuste operative Entwicklung trotz Transformationsagenda unterstreicht.
Einordnung und Implikationen
Eine Abspaltung von Healthineers würde die Siemens-Story klar auf Software und Industrial Digitalization zuschneiden, Transparenz erhöhen und die Bilanz- sowie Bewertungslogik vereinfachen. Gleichzeitig entfiele ein ergebnisstabilisierendes Asset, wodurch die Zyklizität des verbleibenden Portfolios tendenziell steigt. Für Healthineers könnte mehr strategische Eigenständigkeit und Kapitalmarktklarheit entstehen, was die eigenständige Bewertung potenziell unterstützt.
Quelle: Dieser Artikel basiert auf dem Artikel “Aufsichtsrat entscheidet über Abspaltung von Healthineers” von Axel Höpner, Handelsblatt, 12.11.2025.
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